16.02.2007 to 17.02.2007
Symposion: 2007 Out of Control
DANCE/PERFORMANCE/MUSIC
Ein Ereignis der Neuen Musik unter langsam sich verändernden Wahrnehmungsbedingungen. Ein Symposion nach Plato mit dem Klangforum Wien.
Termine Symposion 2007:
16. und 17. Februar 2007, 17.00 Uhr
Wien, MuseumsQuartier Halle E
Programm Symposion 2007:
Kompositionen
von Gustav Mahler, Bernhard Gander, Beat Furrer, Enno Poppe, Georg Friedrich Haas,
Giacinto Scelsi, Iannis Xenakis, Terry Riley, James Clarke
Weine
von Alois Mauser, Elisabeth, Johann, Petra und Günther Brandl, Hannes Harkamp,
R. und M. Woditschka, Christine und Johannes Hirsch, Ludwig Neumayer, Reinhold Krutzler, Judith Beck, Alfred und Helga Weber, Gerhard, Harald und Adolf Frank, Emmerich Granner
Attila Wendler, Tenor
Gunde Jäch-Micko, Violine
Björn Wilker, Schlagwerk
Dirigent: Johannes Kalitzke
Idee: Sven Hartberger
Inszenierung: Michael Scheidl
Raum: Nora Scheidl
Licht: Harald Godula
Symposion ist seit seiner ersten Ausgabe in der Saison 2001/2002 eine Kultproduktion des Wiener Musiktheaterkalenders. Als atemberaubendes Fest für alle Sinne wurde Symposion von Publikum und Presse gefeiert. Rauschhafte Musik unserer Zeit wird unter den langsam sich verändernden Wahrnehmungsbedingungen geruhsamer Alkoholisierung erlebt. Gegenwärtige mitteleuropäischen Kulturen kennen zwar de facto einen umfanreichen Gebrauch verschiedener Rauschmittel, haben diesen aber in der Praxis tabuisiert und teilweise unter Strafandrohung gestellt. Gleichzeitig wurde der Genuß verschiedener rauscherzeugender Substanzen legalisiert und der Zweck der Einnahme verdrängt und verleugnet. Die Folge davon ist, daß es zwar Rausch, aber keine Rauschkultur gibt.
Das Projekt Symposion knüpft an die Rauschkultur an, wie sie etwa in Platons Symposion (Das Gastmahl, eigentlich: Trinkgelage) beschrieben wird. Im Rahmen eines solchen Trinkgelages wurde mit dem expliziten Zweck der Berauschung getrunken. In unseren gegenwärtigen Kulturen ist der Rausch in verschiedene Meta-Bereiche des Lebens verdrängt. Insbesondere in der Gegenwartskunst finden sich
einschlägige Refugien. Auch viele Kompositionen der Neuen Musik haben durchaus rauschhaften Charakter.
Der dramaturgische Aufbau des Programms korrespondiert mit verschiedenen gedachten Stadien eines möglichen Rauscherlebnisses. Die Einladung zum Trinken mit dem Trinklied vom Jammer der Erde evoziert die enge Verbindung von Rausch und Endlichkeit. Die weiteren Musikstücke zeichnen einen Weg von leichter Animation zu ersten geringfügigen Orientier-ungsschwierigkeiten, hin zu gehobenen Stimmungen verschiedenener Qualität bis zu exzessivem Rauscherleben, Wiederholungszwang und einem schließlich lösenden Übergang in einen wachen Dämmer.
Symposion findet in der Halle E im Museumsquartier statt. In der Mitte der Halle befindet sich das Podium für das Ensemble, umgeben von bequemen Futons und Bänken entlang den Wänden. Die Gäste bewohnen diese Installation nach Belieben. Die konzentrierte Wahrnehmung der Musik steht im Mittelpunkt. In den längeren Pausen zwischen den einzelnen Musikstücken werden in einem vom Konzert abgetrennten Bereich Wein und Speisen gereicht. Im Lauf einer sehr langen Nacht treten sehr allmählich verschiedene Stadien der Berauschung ein. Der ständige Wechsel zwischen Konzertraum und Trinksaal ist Bestandteil der Inszenierung. Ein Wandel zwischen apollinischer und dionysischer Welt, deren Grenzen im Lauf der Nacht verschwimmen und verschwinden.
Vorverkauf Theaterkartenbüro Jirsa
Lerchenfelderstraße 12, 1080 Wien. Mo, Do, Fr: 9.30 bis 17.30, Di, Mi: 9.30 – 13.00
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Beim Festival gilt freie Sitzplatzwahl für alle Produktionen!
copyright: Claudia Prieler
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