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MQ Writer-in-Residence Ronya Othmann: Vierundsiebzig

12.08.2025 bis 12.08.2025 - Hof 1 / MQ Haupthof

MQ Writer-in-Residence Ronya Othmann: Vierundsiebzig

FREIER EINTRITT, LITERATUR & DISKURS, FREIZEIT & OUTDOOR


MQ Writer-in-Residence Ronya Othmann: Vierundsiebzig
Lesung

Di 12.08., 19h | MQ Sommerbühne im Haupthof
Eintritt frei

Die Autorin Ronya Othmann, die im Rahmen des MQ Writer-in-Residence Programms im Juli und August 2025 im MQ lebt und arbeitet, spricht mit dem freien Literaturkritiker Tino Schlench über ihren Roman „Vierundsiebzig“.

„Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache.“ So beschreibt Ronya Othmann in ihrem neuen Roman den Vorgang des Erzählens. Sie will eine Form finden für das Unaussprechliche, den Genozid an der ezidischen Bevölkerung, den vierundsiebzigsten, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS. Vierundsiebzig ist eine Reise zu den Ursprüngen, zu den Tatorten. Der Weg führt in die Camps und an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und weiter in ein ezidisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Es geht darum, hinzusehen, zuzuhören, Zeugnis abzulegen, Bilder und Berichte mit der eigenen Geschichte zu verweben, mit einem Leben als Journalistin und Autorin in Deutschland.

„Ronya Othmann erschafft ein Werk von ungeheurer Dichte, notwendiger Klarheit und Härte, eine radikal poetische Form dokumentarischen Erzählens. Ihre Stimme ist eine der Diaspora, die auch in den Lesenden tiefe Spuren hinterlässt.“ 

Ronya Othmann, als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdisch-ezidischen Vaters 1993 in München geboren, schreibt Lyrik, Prosa und Essays und arbeitet als Journalistin. Für ihr Schreiben wurde sie viele Male ausgezeichnet, u.a. mit dem Lyrik-Preis des Open Mike, dem MDR-Literaturpreis und dem Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik. Für Die Sommer, ihren ersten Roman, bekam sie 2020 den Mara-Cassens-Preis zugesprochen, für den Lyrikband die verbrechen (2021) den Orphil-Debutpreis, den Förderpreis des Horst-Bienek-Preises und den Horst Bingel-Preis 2022. Vierundsiebzig, ihr zweiter Roman, wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert und mit dem Düsseldorfer Literaturpreis 2024 sowie dem Erich-Loest-Preis 2025 ausgezeichnet.

Tino Schlench, 1983 in Prenzlau (Uckermark) geboren, studierte Neuere deutsche Literatur und Kulturwissenschaft in Leipzig, Berlin und Wien. Er ist freier Kritiker und Lektor, Blogger mit Fokus auf die Literaturen Mittel- und Osteuropas sowie Kurator des Literaturprogramms beim Festival Kultursommer Wien. 2025 erschien seine Erzählung „Schulweg, 1998“ in der Anthologie „Eins, zwei, drei, wir. Was Gemeinschaft kann“, hg. von Martha Schoknecht, im Diogenes Verlag.

Die Lesung wird in Kooperation mit dem österreichischen Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) durchgeführt. Bereits seit 2010 lädt das MQ in Zusammenarbeit mit dem BMEIA internationale Schriftsteller:innen nach Wien ein um für zwei Monate in einem Wohnstudio am Areal des MQ zu leben und zu arbeiten. Die MQ Residency ermöglicht den Autor:innen sich mit der Österreichischen Literaturszene zu vernetzten.

Bildmaterial: © Rowohlt Verlag

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