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MQ Art Box

MQ Art Box

Die MQ ART BOX im Haupthof des MuseumsQuartier Wien zeigt wechselnde Installationen von zeitgenössischen Künstler:innen. Der transparente Kunstraum interagiert mit dem öffentlichen Raum. Das Ausstellungsprogramm offeriert Einblicke in zeitgenössische künstlerische Praxen und Diskursfelder.

LUX, 2024 © Sasha Auerbakh, Bildrecht Wien, 2024 | MuseumsQuartier Wien, Foto: Simon Veres

Sasha Auerbakh: LUX
Eröffnung: Di 20.02.2024, 18h
21.02. – 12.05.
MQ Art Box

Sasha Auerbakh, deren künstlerische Praxis an der Schnittstelle von Skulptur und Fotografie angesiedelt ist, zeigt in ihrer Installation LUX fünf skulpturale Elemente, die auf traditionelle spirituelle Objekte wie Amulette und Altäre sowie auf sakrale Ornamente verschiedener Kulturen verweisen. Der Ausstellungstitel bezieht sich einerseits auf die ideelle Verbindung zwischen Licht (lat. lux), Religion und Spiritualität, andererseits auf die physische Integration von Leuchtkörpern in den Werken.

Die einzelnen Objektskulpturen kommunizieren miteinander, indem sie den nackten männlichen Körper exponieren, ihn aus feministischer Perspektive ins Licht rücken und so dem Blick aller aussetzen. Dabei werden in Lichtboxen und auf Lampenschirmen sowohl männliche Alltagsposen als auch (Akt-)Darstellungen der Kunstgeschichte zitiert, zugleich werden diese Darstellungskonventionen männlicher Nacktheit unterwandert.

Ist die männliche Figur Symbol patriarchaler Herrschaft, so kann der nackte männliche Körper hier als seiner Potenz entblößt gelesen werden. Zudem soll auch durch den Einschluss in die Amulettform die männliche Macht gebannt werden.

Die Objekte sind gewissermaßen als skulpturale Amulette mit spiritueller Wirkkraft konzipiert: Sie beschwören eine Art Abwehrzauber gegen patriarchale Machtverhältnisse und Unterdrückungsstrukturen. Indem die skulpturalen Assemblagen die Ästhetik von Kultobjekten aufgreifen, reflektiert LUX auf spielerische Weise, was Kunst vermag, welche Wirkkräfte sie entfalten kann.

So zeigen die hinterleuchteten Fotografien nackte Männer unterschiedlichen Alters in eher passiven oder unterwürfigen Posen. Sie scheinen in den Skulpturen gefangen zu sein. In einem altarförmigen Ensemble ist in der Mitte des Triptychons ein nackter Männerkörper zu sehen, der von einem elektrischen Kaminfeuer unter dem Bild gegrillt zu werden scheint – die Szene erinnert an Luzifer, den Lichtbringer oder auch Herrscher der Hölle.

In der Skulptur Knife Hat bezieht sich Sasha Auerbakh auf den Turban eines Sikh-Kriegers aus dem 19. Jahrhundert, der mit metallenen Macht- und Herrschaftsemblemen – kleinen Dolchen, Pfeilspitzen und Halbmondsicheln – dekoriert ist und für die Hingabe an den Glauben steht. In einer anderen Skulptur werden Objekte, die mit weiblicher Hausarbeit in Verbindung gebracht werden, girlandenförmig arrangiert, um in einem Amulett zur Waffe zu werden.

In einem skulpturalen Blumenstrauß aus Aluminium wird ein männlicher Akt in floraler Umgebung gezeigt: Im Blütenstempel einer der Blumen ist das Foto eines friedlich schlafenden Mannes zu sehen – hier hat der Abwehrzauber gewirkt.

Kuratorin: Elisabeth Hajek

Sasha Auerbakh (*1985) lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte von 2008 bis 2011 an der Rodchenko Schule für Fotografie und Multimedia in Moskau. An der Akademie der Bildenden Künste in Wien absolvierte sie ihren MA von 2010 bis 2018 in textueller Bildhauerei bei Heimo Zoberning. Auerbakhs Werke wurden international ausgestellt und sind in mehreren Sammlungen vertreten.

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