12.06.2023 bis 13.06.2023 - Halle E+G
Extinction
TANZ/PERFORMANCE/MUSIK
Wiener Festwochen
Das künstlerische und intellektuelle Brodeln im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts bildet in "Extinction" den Ausgangspunkt für das buchstäbliche Umsetzen der "fröhlichen Apokalypse", wie Hermann Broch die Zeit der europäischen Unbekümmertheit vor dem Krieg bezeichnete. Und in der Tat ist es die Apokalypse, die radikale Vernichtung der westlichen Kunst und Zivilisation, die Julien Gosselin hier imaginiert. Der französische Regisseur, bekannt für bildstarke Adaptionen großer Romanstoffe (Houellebecqs "Elementarteilchen" und Roberto Bolaños 2666), zeigt mit dieser Volksbühnen-Kooperation erstmals eine Arbeit in Wien. Ausgehend von Arthur Schnitzlers Theaterstücken und Novellen und Thomas Bernhards Roman "Auslöschung" konfrontiert "Extinction" die Noblesse der Wiener Elite, ihr Streben nach Schönheit und Ideal mit der blanken Brutalität von Trieb und Tod. In einer Mischung aus Konzert, Live-Video und radikalem Sprechtheater durchleuchtet das Stück Nihilismus und Zerstörung und sucht darin nach den Spuren einer verschütteten Revolte und der Möglichkeit, das Projekt der Moderne neu zu erfinden.
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