25.11.2016 bis 17.04.2017 - mumok
Július Koller
KUNST
Július Koller
One Man Anti Show
Ort: mumok
Július Koller (1933–2007) gilt als einer der zentralen Künstler der Nachkriegszeit in Osteuropa. Das mumok zeigt ab 25. November 2016 die bisher größte Retrospektive des slowakischen Künstlers. Sie umfasst sein gesamtes Schaffen seit den frühen 1960er-Jahren. Für das Unterfangen haben die drei Kurator_innen, Daniel Grúň, Kathrin Rhomberg und Georg Schöllhammer das mit dem Werk eng verwobene Archiv erstmals wissenschaftlich aufgearbeitet, wodurch die enorme Dimension seines Július Koller
Oeuvres in voller Größe erkennbar wird. Auf diesem Weg bietet die Personale auch eine Neubewertung dieser Symbolfigur der europäischen Nachkriegskunst, deren Bedeutung sich erst in den letzten Jahren immer deutlicher abzeichnet und international wahrgenommen wird. Kollers Werk, das sich historisch unter anderen Bedingungen und mit gänzlich verschobenen Bezugssystemen als die sogenannte Westkunst entwickelt, sowie sein auf die Gesellschaft gerichteter Anspruch haben in der letzten Dekade weltweit die Arbeit einer jungen KünstlerInnengeneration beeinflusst.
Kollers trockener Humor und seine konzeptuelle Strenge sind nur zwei Facetten einer mit äußerster Konsequenz verfolgten Strategie, die reale Welt, den ihn umgebenden Alltag für eine unendliche Umbezeichnungsoperation zu verwenden, um „kulturelle Situationen“ zu schaffen, die zu einem „neuen Leben – einer neuen Kreativität und einer neuen kosmopolitischen Kultur“ führen sollten. Mit dem Ziel, der idealistischen Ästhetik ein Ende zu setzen, verfolgt er paradoxerweise gleichzeitig eine allgemeine Ästhetisierung der Welt.
Kuratiert von Daniel Grúň, Kathrin Rhomberg und Georg Schöllhammer
Eine thematische Auswahl aus der Retrospektive war von 25. September 2015 bis 11. Januar 2016 im Museum moderner Kunst Warschau zu sehen.
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