09.12.2025 bis 31.01.2026 - MQ Vorplatz
WOMEN AGAINST WAR
FREIER EINTRITT, LITERATUR & DISKURS, KUNST
WOMEN AGAINST WAR
Frauen gegen den Krieg
Installation am Vorplatz des MuseumsQuartier Wien
Eröffnung mit Vizekanzler Andreas Babler: Di 09.12.2025, 17h
16 Geschichten von Frauen aus Russland, die aufgrund ihrer Ansichten und ihres Aktivismus politischer Unterdrückung und staatlicher Gewalt ausgesetzt waren und sind.
Seit dem groß angelegten Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 setzen sich Tausende Frauen in Russland gegen den Krieg und Putins Regime ein und gefährden dadurch ihre eigene Sicherheit. In verschiedenen Regionen, Dörfern und Großstädten, kamen Frauen, von Schülerinnen bis Seniorinnen, zusammen und beteiligten sich an Straßenprotesten, organisierten subversive Kampagnen, um Russlands Kriegsverbrechen aufzudecken, verteilten Antikriegsflugblätter und selbstgedruckte Partisan:innenzeitungen, widersetzten sich der Mobilmachung und halfen ukrainischen Geflüchteten und Vertriebenen aus den besetzten Gebieten. Als Reaktion darauf unternahm der russische Staat Hausdurchsuchungen, konstruierte Strafverfahren, führte Verhaftungen durch und wandte Brutalität und Folter an.
Seit Beginn des Krieges ist die Zahl der Frauen, die aus politischen Gründen inhaftiert und politischer Unterdrückung in Russland ausgesetzt sind, enorm gestiegen:
2024 erreichte der Anteil von Frauen unter den politischen Gefangenen in Russland seinen Höchststand der letzten 14 Jahre – 27 Prozent.
Seit Februar 2022 wurden mehr als 20.000 Menschen wegen Äußerungen gegen Krieg oder Antikriegsaktivismus inhaftiert.
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Memorial sind derzeit mehr als 4.000 Menschen aus politischen Gründen in Russland und in den besetzten ukrainischen Gebieten inhaftiert oder in Untersuchungshaft. Diese Zahl ist eine konservative Schätzung, die tatsächliche Zahl könnte jedoch doppelt so hoch sein.
Derzeit sind mehr als 70 Frauen offiziell als politische Gefangene anerkannt. Nach Angaben von Menschenrechtsexpert:innen sind mehr als 260 Frauen aus politischen Gründen inhaftiert oder in Untersuchungshaft; die tatsächliche Zahl könnte bis zu 1.000 betragen (Quellen: Memorial PZK, OVD-Info).
Dies ist die zweite Ausgabe der Ausstellung „Women Against War“ (Frauen gegen den Krieg), kuratiert von Feminist Anti-War Resistance. Die erste Ausstellung fand 2023 in Paris im öffentlichen Raum statt.
Die Porträts wurden von feministischen Künstler:innen aus Russland und Belarus geschaffen. Viele dieser Künstler:innen sind aufgrund ihrer Antikriegshaltung oder ihres Aktivismus ebenfalls politischer Unterdrückung ausgesetzt. Einige von ihnen müssen anonym bleiben, da die Teilnahme an einer solchen Ausstellung ein ernsthaftes Risiko für ihre Sicherheit darstellt.
Diese Ausstellung wurde mit Unterstützung des österreichischen Bundesministeriums für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS) realisiert.
Die Texte spiegeln ausschließlich die Meinungen der am Projekt beteiligten Künstler:innen und Kurator:innen wider.
Unterstützen Sie politisch inhaftierte Frauen in Russland
Die Ausstellung zeigt die Geschichten von sechzehn Frauen. Es gibt jedoch Tausende von Frauen in Russland mit ähnlichen Geschichten, die Hilfe benötigen. Um in einem russischen Gefängnis zu überleben, braucht man ständige finanzielle Unterstützung, um Zugang zu gesunden Lebensmitteln, medizinischer Versorgung und anderen lebensnotwendigen Produkten sowie einer Rechtsvertretung zu erhalten. Ohne dieses Geld sind die Haftbedingungen unerträglich. Viele politische Gefangene können sich nur auf die Hilfe von Gleichgesinnten verlassen. Russische Menschenrechtsprojekte kämpfen ständig darum, genug Geld aufzubringen, um alle Gefangenen zu unterstützen, die langfristige Hilfe benötigen. Selbst die kleinste Spende macht einen Unterschied.
Jetzt spenden
Als Antwort auf den russischen Angriffskrieg gründeten feministische Aktivist:innen aus Russland am 25. Februar 2022 die Graswurzelbewegung Feminist Anti-War Resistance (FAR). FAR kuratiert die Ausstellung „Women Against War“, um Frauen in Russland zu unterstützen, die politischer Unterdrückung und staatlicher Gewalt ausgesetzt sind.
Über FAR
FAR begann als Notfall-Chatroom, hat sich aber seitdem zu einem horizontalen Netzwerk aus Dutzenden autonomer Gruppen (oder „Zellen”) in Russland und im Ausland entwickelt. Unsere Bewegung umfasst Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters und Hintergrunds, darunter auch Menschen aus marginalisierten Gruppen, die verschiedene Formen von Gewalt und Diskriminierung erlebt haben. Einige von uns mussten aus Russland fliehen, während andere geblieben sind und ihren Aktivismus im Untergrund fortsetzen.
Derzeit gibt es mehrere anonyme Zellen in Russland, die sich im Untergrund engagieren. Darüber hinaus gibt es mehr als fünfzehn aktive Zellen im Ausland, darunter Österreich (FAR Vienna), die offener und öffentlicher agieren.
Wir unterstützen ukrainische Frauen und die ukrainische Bevölkerung im Allgemeinen sowie deren politische Forderungen. Wir beteiligen uns aktiv an Initiativen, die den von der russischen Aggression Betroffenen helfen. Wir setzen uns für den vollständigen Abzug der russischen Truppen aus dem ukrainischen Territorium und die Rückgabe aller besetzten Gebiete an die Ukraine ein. Wir glauben, dass langfristiger Frieden und Gerechtigkeit unter russischer Besatzung nicht erreicht werden können.
Unser Ziel ist es, uns mit der Zivilgesellschaft und Aktivist:innen aus aller Welt zu vereinen, um Putins Regime und seinen Verbündeten weltweit Widerstand zu leisten, die Propagandanarrative des Kremls zu dekonstruieren, das ukrainische Volk zu unterstützen und uns gegen Autoritarismus und den Aufstieg rechtsextremer Politik zu wehren. Wir sind uns bewusst, dass Putin eine der Schlüsselfiguren ist, die den globalen konservativen Wandel vorantreiben.
Die russische Regierung hat FAR als „ausländischen Agenten” bezeichnet und als „unerwünschte” Organisation verboten, was die Teilnahme an unserer Bewegung illegal macht und unsere Risiken erhöht. Im Jahr 2023 wurde FAR mit dem internationalen „Aachener Friedenspreis” ausgezeichnet.
Unsere Werte und Ziele sind in unserem Manifest dargelegt, das auf unserer Website femantiwar.org zu finden ist.
Aktivitäten von FAR Vienna in Österreich
- Wir setzen uns gegen die rechtsextreme Politik in Österreich und lokale rechtsextreme Gruppen ein.
- Wir beobachten, protestieren und verurteilen Putins Verbündete in Österreich.
- Wir leisten Widerstand gegen die russische fossile Industrie. Wir lehnen Geschäfte mit fossilen Energieträgern und „Business as usual“ mit Putins Regime ab. Wir setzen uns für Klimagerechtigkeit ein.
- Wir organisieren Solidaritätsveranstaltungen zur Unterstützung der Menschen in der Ukraine und zur Unterstützung politischer Gefangener in Russland.
- Wir arbeiten mit lokalen Aktivist:innen und Menschenrechtsgruppen in Österreich zusammen.
Unterstützen Sie FAR Wien
Um uns zu helfen, unsere politische Arbeit fortzusetzen, sind wir von einmaligen oder monatlichen Spenden abhängig. Selbst die kleinsten Spenden machen einen großen Unterschied und helfen, unsere Bewegung aufrechtzuerhalten. Wir rufen zu internationaler Unterstützung und Solidarität auf!
Spenden oder Förder:in werden: https://www.patreon.com/FAR_
far_vienna
Kurator:innen: Lölja Nordic, Feminist Anti-war Resistance, FAR Wien
Künstler:innen: Kristina Akhmadieva, Daria Apakhonchich, artemis, p. b., Dasha Burleshina, Mira Gafar, Alisa Gorshenina, Baba Pasha, Alina Panasenko, Vika Privalova, Maria Rakhmaninova, Alexandra Skochilenko und Künstler:innen, die anonym bleiben möchten.
Designer: HVOII (Anastasiia Shilova), Gala_Gala

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