25.05.2017 bis 15.10.2017 - Kunsthalle Wien
How To Live Together
KUNST
How To Live Together
Ausstellung
Ort: Kunsthalle Wien
Die gegenwärtige soziale wie politische Krise erschüttert unsere liberale Gesellschaft und zeichnet das Bild einer verunsicherten Alltagswelt. Soziale Konflikte, Polarisierung gesellschaftlicher Gruppen, Verarmung und Angst vor Bedrohung und Terror sind prägende Elemente unserer Zeit geworden. Die globalen Entwicklungen wirken auf unser alltägliches Leben und verlangen nach neuen Kategorien des politischen Denkens und Handelns.
Die Themenausstellung How To Live Together beschäftigt sich mit den fragilen individuellen wie gesellschaftlichen Bedingungen unseres Zusammenlebens. Dabei stehen nicht nur die jüngsten Veränderungen auf Ebene der Politik und Ökonomie im Vordergrund, sondern auch die sich wandelnden sozialen Beziehungen. Neue Ideen von Lebensgemeinschaften lösen tradierte Familienbilder und Lebensentwürfe ab.
Es entstehen pluralistische Vorstellungen von Sozialität, neue Formen der Partnerschaft etablieren sich und fordern zeitgemäße Konzepte von Verwandtschaft. Ausgehend von Alltagserfahrungen in unterschiedlichen historischen Räumen beschäftigt sich How To Live Together mit den sich verändernden Verhältnissen von Privatem und Politischem, von Individuum und Gesellschaft.
Kunst fungierte immer schon als Medium, um Gesellschaftsbilder einer jeweiligen Zeit nachzuzeichnen und Reflektion für gelebte Erfahrung zu bieten. Die ausstellenden Künstler/innen sind präzise Beobachter/innen ihrer Zeit, deren Werke in unterschiedlichen Medien dokumentieren, wie sich gesellschaftliche Strukturen auch in unseren alltäglichen Gesten und sozialen Situationen manifestieren.
Dabei beziehen sie sich teilweise auf ihre persönlichen Erfahrungen oder solche, die sie unmittelbar beobachten konnten. Nicht als singuläre Ereignisse, sondern als Strukturelles im Subjektiven werden die Geschichten von Flucht und Migration, die Erfahrungen von Rassismus und Ausgrenzung, aber auch von Solidarität und Ganzheit in Vielfalt miteinander verknüpft. Dabei spielen auch der Umgang mit der eigenen Herkunft und die Auswirkungen kolonialer Vergangenheit auf die Gegenwart eine Rolle.
Die Ausstellung wird durch ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet, das sich mit globalen wie lokalen Themen auseinandersetzt. Gemeinsam mit Vertreter/innen unterschiedlicher Disziplinen werden dabei Fragen nach Möglichkeiten des Zusammenlebens in Gegenwart und Zukunft diskutiert und neue gesellschaftliche Figurationen entworfen.
KünstlerInnen u. a.: Kai Althoff, Sven Augustijnen, Tina Barney, Cana Bilir-Meier, Mohamed Bourouissa, Brenda Draney, Aslan Gaisumov, Goshka Macuga, Renzo Martens, August Sander, Jeremy Shaw, Rosemarie Trockel, Willem de Rooij
Kurator: Nicolaus Schafhausen
Kuratorische Assistenz: Juliane Bischoff
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