Der Künstler herman de vries (*1931, Alkmaar/NL) lädt dazu ein, Natur nicht als Ressource, sondern als lebendige, selbstbestimmte Akteurin – als Kunstwerk an sich – wahrzunehmen. Geprägt von seiner frühen Tätigkeit in der biologischen Forschung, überträgt de vries wissenschaftliche Methoden in seine künstlerische Arbeit, um die „Wirklichkeit“ der Natur sichtbar zu machen.
Seit den 1970er-Jahren ist herman de vries Sammler und Vermittler der „Werke“ der Natur. Seine künstlerische Arbeit umfasst Installationen mit Steinen, Blüten, Hölzern und anderen Materialien, die er in der Natur findet. Er entwickelt seine berühmten Erdausreibungen, arrangiert Blätter verschiedener Pflanzen und macht seine Wanderungen zum performativen Akt des Wahrnehmens. System und Zufall gehen dabei Hand in Hand. Philosophische Überlegungen spielen eine zentrale Rolle in seiner künstlerischen Auseinandersetzung mit der Welt, und auch die Poesie wird zu einem wichtigen Ausdrucksmittel. de vries' künstlerische Praxis vereint Kunst, Leben und Natur zu einem Kosmos jenseits von Gegensätzen.
Die Ausstellung im MQ Freiraum präsentiert das faszinierende, in seiner Unmittelbarkeit und Bescheidenheit zugleich radikale Werk des 93-jährigen Künstlers anhand einer Vielzahl zentraler Installationen, Wand- und Textarbeiten der letzten 50 Jahre.
Kuratiert von Cees de Boer (freier Kurator) und Verena Kaspar-Eisert (MQ Chefkuratorin)
Gefördert durch Mondriaan Fund
Vermittlungsprogramm
Individual- und Gruppenführungen
Buchung unter: tour@mqw.at
Öffnungszeiten
Di – So, 10 – 18h
Anfahrt:
Öffentlich: U-Bahn U2 (MuseumsQuartier), U3 (Volkstheater), Straßenbahn 49 (Volkstheater), Bus 48A (Volkstheater)
Auto: Contipark-Tiefgarage am MuseumsQuartier
Google Maps
Eintritt frei
Für Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren, Menschen mit Behinderung + 1 Assistenzperson, Berufsvereinigung Bildender Künstler:innen, IG Bildende Kunst, International Association of Art, Hunger auf Kunst und Kultur, MuseumsQuartier Card, Verband österreichischer Kunsthistoriker:innen, ICOM

Ausstellungsansicht Huda Takriti – Anatomy of an Endless Scene © MuseumsQuartier Wien, Foto: Simon Veres
Huda Takriti (*1990 in Damaskus/SYR) beschäftigt sich in ihrer interdisziplinären Praxis mit Themen wie Erinnerung, Identität, Migration und den komplexen Verflechtungen persönlicher und kollektiver Geschichte. Durch den Einsatz von Archivmaterialien, gefundenen Objekten und persönlichen Erzählungen hinterfragt und kontextualisiert sie historische sowie gesellschaftliche Narrative. In zwei Videoarbeiten, die sie im MQ Freiraum präsentiert, setzt sie sich intensiv mit den Dynamiken von Macht, Zeit, Geschichtsschreibung und Überlieferung auseinander.
Kuratiert von Verena Kaspar-Eisert (MQ Chefkuratorin)
Vermittlungsprogramm
Individual- und Gruppenführungen
Buchung unter: tour@mqw.at
Öffnungszeiten
Di – So, 10 – 18h
Anfahrt:
Öffentlich: U-Bahn U2 (MuseumsQuartier), U3 (Volkstheater), Straßenbahn 49 (Volkstheater), Bus 48A (Volkstheater)
Auto: Contipark-Tiefgarage am MuseumsQuartier
Google Maps
Eintritt frei
Für Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren, Menschen mit Behinderung + 1 Assistenzperson, Berufsvereinigung Bildender Künstler:innen, IG Bildende Kunst, International Association of Art, Hunger auf Kunst und Kultur, MuseumsQuartier Card, Verband österreichischer Kunsthistoriker:innen, ICOM
VORSCHAU
METABOLICA
Thomas Feuerstein
Eröffnung: Mi 17.09.2025
METABOLICA führt in die Fabrik des Lebens und erzählt in fünf Kapiteln eine molekulare Geschichte über Stoffwechselkreisläufe – von der industriellen Revolution bis zur Gegenwart und Zukunft, vom Walfang und der Petromoderne bis zu aktuellen und zukünftigen Szenarien der Bioökonomie. Algen und Bakterien werden zu künstlerischen Kollaborateuren, die durch mikrobiologische Verfahren eine neue ästhetische und bildnerische Praxis erschließen, die Bilder, Formen und Symbole durch "Metabole" erweitert: Symbole repräsentieren, Metabole handeln und performieren reale Prozesse.
Bakterien werden zu bildhauerischen Akteuren, indem sie in Algen angereicherte Fettsäuren zum Biokunststoff PHB (Polyhydroxybutyrat) verstoffwechseln. Kam das Material der Bildhauerei in der Renaissance aus einem Steinbruch wie Carrara und diente der Meißel als Werkzeug, sind es in METABOLICA Bakterien, die sowohl als „Steinbruch“ als auch „Meißel“ agieren. Sie produzieren einen neuen Werkstoff für Skulpturen, um diese wieder zu verdauen, in ihrer Form zu verändern und dem Stoffwechselkreislauf rückzuführen.
METABOLICA wurde 2017 konzipiert und wird seit 2020 von einem Team aus Wissenschaftler:innen und Ingenieur:innen unterstützt. Ziel der Forschung ist es, Kohlenstoffquellen aus Abwasserströmen in Industrie- und Kläranlagen zur Herstellung von PHB zu nutzen. PHB ersetzt petrochemische Kunststoffe wie PP (Polypropylen), wird unter aeroben und anaeroben Bedingungen in Böden und Gewässern vollständig abgebaut und steht exemplarisch für eine bioökonomische Wende.
Führungen auf Deutsch mit der Kunsthistorikerin und Kuratorin Margareta Sandhofer finden jeden ersten Mittwoch im Monat statt. Die Teilnahme ist mit gültigem Ticket kostenfrei. Die Ausstellungstermine im Überblick:
Mi 01.10.2025 17h
Mi 05.11.2025 17h
Mi 03.12.2025 17h
Mi 07.01.2026 17h

Thomas Feuerstein. FATTY FANTASY, 2023, Grünalgen (Chlorella vulgaris), Glas, Stahl, LED-Leuchten, Schläuche, Foto: © Atelier Feuerstein
Ausstellungsarchiv

Ursula Biemann: Becoming Earth
Ausstellung im MQ Freiraum
Datum: 27.09.2024 bis 23.02.2025

Rodrigo Braga: Nullpunkt
Ausstellung im MQ Freiraum
Datum: 27.09.2024 bis 23.02.2025