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MQ Artist-in-Residence DNLM: Transiently

13.12.2023 bis 14.01.2024 - MQ Pop-Up Schauraum
Veranstalter: MQ Kulturmieter:innen

MQ Artist-in-Residence DNLM: Transiently

KUNST


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MQ Artist-in-Residence DNLM: Transiently | MQ Pop-Up Schauraum
Kuratiert von Hana Ostan Ožbolt
Eröffnung: 13.12.2023, 18h
18.30h Künstlergespräch

DNLM (Danilo Milanović) arbeitet in erster Linie mit dem und im öffentlichen Raum. Er erschafft ortsbezogene flüchtige, scharfsinnige urbane Interventionen oder subtile Situationen, in denen er sich mit sozialen Dynamiken, Themen wie steigender Gentrifizierung im lokalen Umfeld und alltäglichen Formen des Widerstands auseinandersetzt. Die mit seiner Residency im MQ zusammenfallende Einzelausstellung Transiently vereint acht Arbeiten der vergangenen Jahre (2016–2023), die in dieser Zusammenstellung vor allem die Hierarchien innerhalb der Organisation der Stadt aber auch von Umweltbewusstsein hinterfragen. Alle gezeigten Projekte nahmen jeweils den öffentlichen Raum verschiedener slowenischer Städte sowie der Stadt Prag ein; hier, im Ausstellungskontext, existieren sie ausschließlich in Form von Foto- oder Videodokumentationen, gelegentlich begleitet von physischen Überresten, Objekten oder Fragmenten, die Teil der jeweiligen Intervention waren.

In Plastic makes it static (2017) füllte DNLM das Wasser aus einem öffentlichen Brunnen in mehr als 600 leere, gefundene Plastikflaschen – jeweils mit Etikett – ab und reagierte damit auf die Privatisierung von Trinkwasser und Wasserressourcen, da der Brunnen somit kein Wasser mehr führte. In Product (2017) ging er in Supermärkte, sammelte Markenaufkleber von verkauftem (in erste Linie importiertem) Obst und klebte diese Etiketten auf die reifenden Früchte eines lokalen, lebenden Baumes.

Die Arbeit Switch (2017/18) lenkte die Aufmerksamkeit auf die ungewöhnlichen Wetterbedingungen, mit denen wir aufgrund des Klimawandels konfrontiert sind – in einigen Regionen verschmelzen die Jahreszeiten zunehmend zu einer einzigen Jahreszeit. Eine große Menge an abgefallenem Laub, das der Künstler im Herbst gesammelt und über den Winter aufbewahrt und gelagert hatte, erschien dafür mitten im Sommer unter demselben Baum.

Die Arbeiten Intreeder, Re-post und Outcrying the Hawkers verwiesen auf die visuelle Umweltverschmutzung und die zunehmende Präsenz von Werbeflächen im öffentlichen Raum. Für Intreeder (2016/17) pflanzte DNLM Bäume vor einer schier endlos langen Reihe an Werbeplakaten, die Baumalleen ersetzt hatten. Diese Aktion umfasste zwei Varianten, eine in Ljubljana, die andere in Novo mesto, wobei Letztere monatelang unverändert blieb. Für Re-post (2018) sammelte er Schichten kleinformatiger Werbeplakate, die an einer von vielen Stellen in der Stadt übereinander geleimt worden waren, fabrizierte daraus eine Art Pappmaché und brachte dieses an genau den Stellen an, wo sich die Plakate zuvor befunden hatten, jetzt jedoch ohne ihre ursprüngliche Funktion, nämlich die der Ankündigung von Informationen. In der jüngsten, umfassenden Serie Outcrying the Hawkers (2023) stellt er die Rolle der so genannten Harpfe (slowenisch „kozolec“) in Frage, einem freistehenden vertikalen Trockengestell (zumeist für Heu), das sich vor allem in Slowenien findet. Dieser, als typische Form traditioneller Architektur geltende Heutrockner, der für die slowenische Identität steht und ein Symbol der lokalen Landschaft ist, hat aufgrund der Urbanisierung seine landwirtschaftliche Funktion eingebüßt und wird nun allzu oft als Werbetafel missbraucht. „Wenn wir Werbung auf Trockengestellen für Heu haben, warum dann nicht Heu auf Werbetafeln?“, kommentiert der Künstler.

In Cultivation (2018) verwandelte DNLM unerwünschtes Unkraut im urbanen Bereich in dekorative und domestizierte Topfpflanzen, während bei Targets (2020) das Entfernen leuchtender Markierungen auf ausgewählten Waldbäumen auch mit einer Entfernung der Kennzeichnung als unpassend, krank oder alt einherging, die mit einer notwendigen Schlägerungen verbunden wäre.

Die Guerilla- und DIY-Aktionen des Künstlers, unerwartete und nicht-invasive – bisweilen kaum erkennbare – Gesten in der urbanen Landschaft beinhalten nicht nur überraschende Augenblicke, sondern auch eine politische Dimension. Obwohl ihnen eine gewisse Leichtigkeit und Verspieltheit zu eigen ist, setzt sich Milovanović in seinem unprätentiösen, dennoch aktiven Kunstschaffen dennoch mit den Auswirkungen von Stadtplanung, Gentrifizierung und Kommerzialisierung der Stadt auseinander, die zu wirtschaftlicher Segregation und sozialem Ungleichgewicht führen, wobei gerade Letzteres auch wesentlich dazu beiträgt, in welchem Ausmaß der Klimawandel verschiedene Bevölkerungsgruppen trifft.

DNLM (Danilo Milovanović) wurde 1992 in Bosnien-Herzegowina geboren, wo er auch aufwuchs, ehe er für sein Studium an der Akademie für bildende Kunst und Design nach Ljubljana (Slowenien) zog. Trotz seines nomadischen Lebens liegt sein Lebensmittelpunkt vor allem in Ljubljana. In den letzten Jahren hat er viel ausgestellt; unter anderem hatte er Einzelausstellungen in der  Pŕažirna AB3 (Prag), U10 Gallery (Belgrad), EC124H (Kopenhagen), Tobačna 001 Gallery (Ljubljana), AKSIOMA – Institute for Contemporary Art (Ljubljana) und nahm an mehreren Gruppenausstellungen teil, z.B. Urban camouflage, Bienalsur  –  CCE Montevideo (Montevideo), Ring 8, Begehungen Festival (Chemnitz), We're not like them, Museum of Modern and Contemporary Art (Rijeka). Derzeit hat er eine Einzelausstellung im MSUM+, Museum für zeitgenössische Kunst Metelkova (Ljubljana) und ist Teil der 35. Grafikbiennale von Ljubljana (künstlerischer Leiter Ibrahim Mahama), die beide bis Mitte Januar 2024 zu sehen sind.

 

Bild: DNLM, Cultivation, 2018.

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