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PK zu Mike Kelly "Das Unheimliche"

16.07.2004 bis 16.07.2004

PK zu Mike Kelly "Das Unheimliche"


Termin

Fr, 16.07.2004
10.00 Uhr - 11.00 Uhr

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Juli 2004
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In seinem Ausstellungsprojekt Das Unheimliche tritt der amerikanische Künstler Mike Kelley als Kurator auf. Auf höchst originelle Weise setzt Kelley unheimliche figürliche Darstellungen in einem groß angelegten historischen Bogen miteinander in Beziehung, angefangen von altägyptischen Grabbeigaben bis hin zu Arbeiten von Zeitgenossen wie Christo, Paul McCarthy, Tony Oursler u.a. Als Austragungsort kommt dem MUMOK dabei eine besondere Rolle zu, denn Mike Kelleys Auseinandersetzung mit dem Unheimlichen weist zahlreiche Bezüge zum kulturellen Erbe Wiens auf.

 

Nicht zufällig verweist der Titel des Kelley-Projekts auf einen berühmten Sohn des Wiener Fin de Siècle, auf Sigmund Freud und seinen Begriff des „Unheimlichen“. Das Gefühl des Unheimlichen regt sich nach Freud in jenen Momenten, in denen hinter der vertrauten „Heimeligkeit“ des Gewöhnlichen plötzlich eine irritierende, angsterfüllte Dimension hervortritt – das bislang Vertraute wendet sich ins Unheimliche.

Kelleys Ausstellung ist ein historischer Streifzug durch Darstellungen des Menschen, die eine dunkle, unheimliche „Aura“ besitzen.

 

Die Idee zu diesem Projekt, das Kelley vor einem Jahrzehnt im Rahmen von Sonsbeek 93 erstmals realisiert hat, geht auf einen Wien-Aufenthalt des Künstlers zurück. Hier fand Kelley eine Atmosphäre vor, in der die Kontraste und das morbide Lebensgefühl des ausgehenden 19. Jahrhunderts in einer allgegenwärtigen Doppelbödigkeit und Skurrilität weiterzuleben scheinen. Kelley hat deshalb auch Objekte von diversen „unheimlichen“ Orten Wiens in die Ausstellung integriert, u.a. pathologische Wachspräparate aus dem Narrenturm und Objekte aus dem ehemaligen Wurstelprater. Das MUMOK holt die Schau nun – in Kooperation mit der Tate Liverpool neu konzipiert – in ihre Geburtsstadt zurück. Unter den Exponaten finden sich zudem bedeutende Werke aus der Sammlung des MUMOK, darunter Arbeiten von Christo, John de Andrea, Duane Hanson, Tetsumi Kudo oder Edward Kienholz. Das Unheimliche ist die erste große Einzelausstellung des renommierten US-Künstlers Mike Kelley in Österreich und in Großbritannien.

 

 

Mike Kelley

Der in Los Angeles lebende Kelley (geb. 1954 in Detroit), der in den Bereichen Skulptur, Performance und Installation arbeitet, zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern. In vielschichtig angelegten Projekten hat Kelley die moralischen und kulturellen Konventionen und Praxen unserer heutigen Gesellschaft mit trockenem Humor deutlich gemacht.

 

 

Die Ausstellung

Kelley tritt in seinem Projekt Das Unheimliche als Kurator auf, gewissermaßen als „Regisseur“ einer groß angelegten, historisch ausgerichteten Präsentation polychromer figurativer Skulptur. Dabei werden ganz unterschiedliche Darstellungs- und Repräsentationsweisen des Figürlichen miteinander in Beziehung gesetzt: angefangen von altägyptischen Grabbeigaben, kultisch-religiösen Figuren, anatomischen Präparaten, Wachsfiguren, Darstellungen aus der Volkskunst oder ausgestopften Tieren bis hin zu zeitgenössischen hyperrealistischen Plastiken. Unter den zeitgenössischen KünstlerInnen sind Werke von Paul McCarthy, Judy Fox, Tony Matelli, Ron Mueck, Paul Thek, Tony Oursler u.a. in der Ausstellung vertreten. Ebenfalls zu sehen ist Mike Kelleys eigene Sammlung The Harems. Sie besteht aus unterschiedlichsten Gruppen von Gegenständen, die der Künstler seit seiner Kindheit und Jugend sammelt: Von Murmeln und Kinderspielzeug bis hin zu hunderten Sammelkarten, Postkarten, Zeitschriften, Modefotografien und Spruchbändern von Kirchen. Die Harems sind typische Gegenstände und Repräsentationsformen unserer Konsumgesellschaft, die gerade in der Akkumulation und Standardisierung ihrer Präsentation ihre „unheimliche Aura“ enthüllen.

 

In der Ausstellung offenbaren die zum Teil gruseligen Gegenstände aus subkulturellen oder wissenschaftlichen Bereichen in der Verbindung mit den zum Teil morbid und makaber anmutenden Kunstwerken ein Potential des Unheimlichen, das den ästhetisierenden Kunstgeschmack

mit seiner verdrängten, dunklen Seite konfrontiert.

 

 

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen, in dem Mike Kelleys grundlegender Aufsatz über das Unheimliche von 1993 wiederabgedruckt ist, sowie Beiträgen von John C. Welchman, Christoph Grunenberg und einem Interview mit Mike Kelley von Achim Hochdörfer.

 

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