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FACELESS part II

FACELESS part II

Eröffnung

Fr 27.09., 19h

Zeitraum

28.09. bis 24.11.2013

Öffnungszeiten

Di-So 13-19h

Eintritt

frei

Presserundgang: Fr 27.09., 10h

 

KünstlerInnen:

Martin Backes (GER), Jeremy Bailey (CAN)*, Jonathan Barnbrook (GBR) for David Bowie, Aram Bartholl (GER), William Basinski (USA), Zach Blas (USA), Heiko Bressnik (AUT), Ondrej Brody (CZE) & Kristofer Paetau (FIN)*, Mark Brown (NLD/GBR), Cracked Labs (AUT), Ben DeHaan (USA), Sofie Groot Dengerink (NLD), DENNATON (Jonatan Söderström & Dennis Wedin) (SWE), Arthur Elsenaar (NLD)*, Hrafnhildur Gissurardottir (ISL), Adam Harvey (USA)*, Jakob Lena Knebl (AUT) & Thomas Hörl (AUT), KATSU (USA), Miodrag Krkobabić (SRB), Mirko Lazović (SRB/NLD)*, Theo-Mass Lexileictous (CYP)*, Vanessa Lodigiani (MEX), Jill Magid (USA), Alberto de Michele (ITA)*, Jelena Misković (SRB)*, Bob Miloshević (SRB)*, Andrew Newman (AUS/GER), Bernd Oppl (AUT), Marco Pezzotta (ITA)*, RAF SIMONS, Tarron Ruiz-Avila (AUS)*, Bryan Lewis Saunders (USA), Tim Silver (AUS), Maiko Takeda (JPN)*, Ari Versluis (NLD) & Ellie Uyttenbroek (NLD), Daniel Vom Keller (SUI/NLD)*, Martin C de Waal (NLD), Anne Wenzel (NLD), Lucy Wood (GBR), Andrew Norman Wilson (USA) und Marcus Zobl (USA/AUT).
*Q21 Artists-in-Residence
 

© esel

FACELESS part I zeigte, welchen Reiz das Verstecken, Verhüllen oder Maskieren des Gesichts auf Kunst und Mode nach 9/11 ausübte. Der zweite Teil der Ausstellung, der am 27. September um 19 Uhr im frei_raum Q21 exhibition space im MuseumsQuartier Wien eröffnet wird, führt diese Bestandsaufnahme fort und gewinnt an partizipativem Charakter. Im Fokus stehen interdisziplinäre Arbeiten sowie Lectures, Performances und Workshops, die vermitteln, wie man ohne Gesichtsverlust überleben und gleichzeitig revoltieren kann.

„So verräterisch ein Gesicht und sein Ausdruck auch sein mögen, so kreativ sind auch die Möglichkeiten, diese so eindeutigen Oberflächen unleserlich, ja unsichtbar zu machen, ohne dabei Gefahr zu laufen, auch einen sozialen Tod erleiden zu müssen“, so Brigitte Felderer, die in Zusammenarbeit mit dem Künstler Bogomir Doringer die Gruppenaustellung FACELESS part II kuratiert.

Die Werke der 45 KünstlerInnen sind in Themenbereiche wie digitale Masken, Spiegel, Ikonen und unsichtbare Personen unterteilt. Für die Inszenierung zeichnen sich erneut  Studenten der Abteilung für Bühnen- und Kostümgestaltung sowie Film- und Ausstellungsarchitektur der Universität Mozarteum Salzburg verantwortlich. FACELESS part II wird durch Fotos zu Gesichtslosigkeit von über 50 BesucherInnen der Website www.facelessexhibition.com ergänzt.

In eine melancholische Atmosphäre taucht die BesucherInnen der eindringliche, poetische Sound von William Basinkis Videoarbeit Disintegration Loop 1.1., die im gesamten Ausstellungraum zu hören ist. Der Film des amerikanischen Komponisten wurde am Abend des 11. September 2011 gedreht und zeigt in einer einzigen über sechzigminütigen Einstellung die von Rauchschwaden umhüllten Twintower.

Jill Magid ist mit der Installation Article 12 / The Spy Project vertreten, die für den niederländischen Geheimdienst entstand. Um ein „menschliches Gesicht“ der Organisation zu zeichnen, porträtiert sie die Spione. Obwohl sie deren Identität stets wahrt, wurden einige Teile der Arbeit später zensiert und beschlagnahmt. Zentrales Element der auf Texten basierenden Installation ist die Neonarbeit I Can Burn your Face, dessen grelle Leuchtkraft das Entziffern der vertraulichen Informationen auch für die BesucherInnen der Ausstellung unmöglich macht.

© esel

Dass der größte Suchmaschinenanbieter der Welt auch „ Arbeiter vierter Klasse“ beschäftigt, deckt Andrew Norman Wilson auf. Der Film Workers Leaving the Googleplex thematisiert die sogenannten ScanOps, billig entlöhnte Zeitarbeiter, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit Bücher für Googles digitale Bibliothek scannen. Dass es dabei auch zu unerwünschten (Darstellungs-) Fehlern der einzelnen Buchseiten kommt, machen die Fotografien ScanOps sichtbar.
Die „unsichtbaren“ Migranten, die illegal die Grenze zwischen den USA und Mexiko passieren, stellt die britische Künstlerin Lucy Wood ins Zentrum ihrer Installation Distant Neighbors / Vecinos Distantes.

Exactitudes, das langjährige Fotoprojekt von Ari Versluis und Ellie Uyttenbroek zu Identität und Uniformität, zeigt, wie sich Individuen verschiedener sozialer Gruppen in Haltung und Dress Code ähneln/gleichen.

Ein Stück Privatsphäre zum Anziehen: Der amerikanische Künstler Adam Harvey kreiert gemeinsam mit der Modedesignerin Johanna Bloomfield Stealth Wear, intelligente Tarnkleidung und Accessoires, die vor Überwachung schützen. Als zweite Station nach dem New Museum in New York macht der Privacy Gift Shop exklusiv in der Ausstellung halt. Zu kaufen gibt es u.a. die Anti-Drohnen-Kollektion aus metallisiertem Textil, die verhindert, durch Wärmebildkameras aufgespürt zu werden. Zach Blas, Gründer des Künstlerkollektivs Queer Technologies, entwickelt Formen des Protests als Reaktion auf die Unschärfe biometrischer Daten. Sein Projekt Facial Weaponization Suite klärt auf, wie man Gesichtserkennung umgeht, falsche Daten abliefern oder das „Gesicht von vielen“ tragen kann.  Der deutsche Konzeptkünstler Aram Bartholl ist wie Addie Wagenknecht und KATSUTeil des New Yorker Künstlerkollektivs F.A.T. - Free Art and Technology Lab. In How to Vacuum Form gibt er weiter, wie man eine Guy-Fawkes-Maske, das Accessoire des Protests, selbst herstellen kann.

Jeremy Bailey mimt in seinen Videos und Performances gekonnt die Figur des Nerds. Der kanadische Künstler ist in der Ausstellung und im Rahmenprogramm vertreten, wo er u.a. Teenagern im Hey You with the Awesome Face-Workshop beibringt, wie man die Webcam austrickst um populärer auszusehen. Der niederländische Künstler Arthur Elsenaar bringt das Gesicht zum Tanzen. Sein Forschungsprojekt ARTIFACIAL macht es möglich, Bewegungen der Gesichtsmuskel durch elektrische Impulse digital zu steuern.

© esel

Im Video The Punishment von Ondre Brody und Kristofer Paetauexerzieren Kinder den scheinbar natürlichen Drang das Böse – in diesem Fall eine Fotografie von George Bush –  lustvoll zu bestrafen. In dem die Gesichter in den digitalen Porträts von Ben DeHaan zerrinnen, wird die Fragilität digitaler Formate, ihre Ablaufzeit thematisiert. Die japanische Hutmacherin Maiko Takeda kreiert Masken und Kopfbedeckungen wie aus einer virtuellen Welt, die Björk seit einigen Monaten auf Konzerten trägt. Der deutsche KünstlerMartin Backes adaptiert den Pixel-Filter von Google Street View, der Gesichter unkenntlich macht, auf den Stoff seiner Masken Pixelhead. Auf der Suche nach dem richtigen/perfekten Gesicht Dank plastischer Chirurgie testet der Künstler und Filmemacher Martin C de Waal die Grenzen seiner Persönlichkeit. Narciss, Mirko Lazovićs Skulptur aus Spiegeln, verwehrt das eigene Abbild darin zu sehen. Die vielen gezeichneten Gesichter des Bryan Lewis Saunders: Der amerikanische Künstler erschafft seit vielen Jahren Tag für Tag ein Selbstporträt. FACELESS part II zeigt die 48-teilige Serie Under the Influence, die unter dem Einfluss täglich wechselnder Drogen und Substanzen entstand.

FACELESS part II wird in Kooperation mit dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, Artistic Technology Research (Universität für angewandte Kunst Wien), der Universität Mozarteum Salzburg, sowie mit Unterstützung von Partnern und Sponsoren aus dem In- und Ausland organisiert. Ein Symposium sowie Führungen, Performances, Lectures und Workshops finden u.a. während der VIENNAFAIR und VIENNA ART WEEK statt.

DATES
All events are free of charge

Exhibition Opening: Sep 27, 19:00
Special Screening of William Basinski’s
Disintegration Loop 1.1
Performance Face Shift by Arthur Elsenaar*
DJ-Set: Igor Sleep & KeinDJ
Visuals: Incredible Bob Miloshević*

Opening After Party: Sep 27, 23:00 (limited capacity)
Location: Donau, Karl Schweighofer Gasse 10, 1070 Vienna
DJ-Set: In Schönheit sterben

Fotos der Eröffnung

© esel

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MQ Freiraum l FOTO ARSENAL WIEN

Öffnungszeiten

Mo:Geschlossen
Di-So:10-18h

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