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Koki Tanaka

Koki Tanaka

Bereich: Bildende Kunst

© Koki Tanaka

© Koki Tanaka

© Koki Tanaka

Key Facts

Nationalität

Japan

Bereich

Bildende Kunst

Wohnort

Tokio

Empfehlende Institution

freiraum quartier21 INTERNATIONAL

Zeitraum

Juli 2008 - Juli 2008

Projektinfo

Mode & Verzweiflung

Die ausgestellten Werke und Projekte beschäftigen sich auf unterschiedliche Weise mit der Bedeutung von Kleidung auf der politischen Bühne. Sie gehen den Widersprüchen politischer Kleiderordnungen nach, sei es, dass der Wert eines Politikers nicht an der Feinheit seiner Kleider bemessen werden soll, sei es die verlangte Unauffälligkeit von Kleidung im politischen Alltag bei gleichzeitiger Forderung nach medialem Charisma und Persönlichkeit oder sei es die Unvereinbarkeit eines politischen Amts mit modischen Trends. Auch die medial gebotene Notwendigkeit, auf die Kompetenz von Medienberatern zurückgreifen zu müssen, die augenscheinlich auch in Garderobefragen konsultiert werden, liefert einen gut gecoachten Politiker, eine Politikerin, schnell der Kritik aus. Sie gelten dann als bloße politische Marionetten geheimnisvoller Spin-Doktoren.
Diese Widersprüche können nicht aufgelöst werden. Vielmehr spiegeln auch politische Dress Codes nur gesellschaftliche und ökonomische Konventionen wieder, die wir alltäglich verstärken oder eben auch unterlaufen können. Wie immer liegt es an uns, ob Mode oder Verzweiflung zum Programm wird.


Koki Tanaka
(*1975 Tochigi, lebt und arbeitet in Tokio)
hat einen österreichischen Politiker gebeten, abgetragene Kleidungsstücke zur Verfügung zu stellen. Diese Kleider wurden re-cycelt und – wie in vielen Haushalten üblich – zu Putzfetzen zugeschnitten, um sie für Haushaltszwecke weiter zu verwenden. So ließ Tanaka die ehemals guten Kleider zu Putzfetzen wiederverwerten, die schließlich dafür benutzt werden, die Gänge eines Ortes politischer Repräsentation in Wien zu reinigen. Der Künstler verfolgt den Prozess in einer filmischen Arbeit und geht der Ge- und Verbrauchs-Geschichte politischer Kleidungsstücke nach. Mit seiner durchaus humorvollen Arbeit unterläuft der Künstler den Nimbus, den profanen Heiligenschein, der den Status eines Politikers, einer Politikerin im wahrsten Sinn des Wortes bekleidet. Durch die Verwandlung in Putztücher werden die Kleider wieder in ihren banalen Ausgangsstatus zurückversetzt, die soziale Rolle eines Politikers, alle dafür notwendigen Requisiten ihres medialen Zaubers beraubt und auf den nüchternen Boden des Alltags gesetzt. Die Arbeit vollzieht in wenigen Minuten einen Bedeutungswandel, der ernüchtert und zugleich amüsiert, und vor allem zur kritischen Distanznahme gegenüber der medialen Darstellung politischer Akteure und Akteurinnen herausfordert.

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