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Andreas Wegner

Andreas Wegner

Bereich: Mode / Design / Konzeptkunst

Key Facts

Nationalität

Deutschland

Bereich

Mode / Design / Konzeptkunst

Wohnort

Berlin

Empfehlende Institution

freiraum quartier21 INTERNATIONAL

Zeitraum

Oktober 2003 - Oktober 2003

Projekte / Ausstellungen

1991 Galerie Sandmann+Haak, Hannover

1993 OPEN AIR, Konzeption und Produktion einer Ausstellung im öffentlichen Raum, Bremen - Rembertikreisel

1994 „Filiale", Galerie Gruppe Grün, Bremen

1995 HALTESTELLE FÜR BONN, in Kooperation mit Andreas Walther,
Berlin Postmuseum, Leipziger Straße

1995-01 wissenschaftlicher/künstlerischer Mitarbeiter, Bauhaus-Universität Weimar

1998/99 POINT OF SALE, Wien

1999 SONNENHERDE, Ausstellungsraum Schmidl & Haas, Frankfurt a.M.

2000/01 "einräumen", Künstler arbeiten im Museum, Hamburger Kunsthalle

2001 "GeldLust:Modellbanking", Kunsthalle Tirol

2001/02 "Global Tools", Künstlerhaus Wien & Galleria OTSO, Finnland

2002 "concert", in Kooperation mit Peter Wächtler, Plaza Friedrichshain,
Quartier 206, Sonycenter, Gropius-Passagen und andere Orte in Berlin
"concert", infection.manifesto &, Finanzkaufhaus Düsseldorf
Sub-Urban, loop, raum für aktuelle kunst, Berlin

2003 "Bankett", ZKM, Karlsruhe


Bibliographie
neue bildende Kunst Nr. 6/93, M. Babias, OPEN AIR

Frieze Jan./Feb. ´94, OPEN AIR, M. Babias
Zitty Sept. 18/95, HALTESTELLE FÜR BONN, M. Babias

TAZ Sept. ´95, „Künstlerisch den Sumpf säubern", Harald Fricke

Frieze Nov./Dez. ´95, HALTESTELLE FÜR BONN, Marius Babias

profil Nov. ´98, „Superkunstmarkt", Doris Knecht

Züricher Tagesanzeiger Dez. ´98, „Grüne Kunst für kluge Konsumenten", Denise Marquard

Jungle World Nr. 28/99, „Soziale Ruhezonen", M. Babias

Kunstforum International März/April ´99, „Point of Sale - ein Supermarkt in Wien", Vitus H.Weh

Kunstbulletin Nov./Dez. ´99, POINT OF SALE - GALLERY SHOPPING, M. Babias


Veröffentlichungen
OPEN AIR Rembertikreisel Bremen, Zeitung 16 Seiten mit Texten von John
Miller, Minimal Club, Marius Babias, Jochen Becker

HALTESTELLE FÜR BONN 2 Plakate dinA0, 1 Broschüre mit dem Text "Generation IBA" von
Jochen Becker, beigelegt der Zitty Nov/95 als Katalog des Projektes

SONNENHERDE Interview mit Ulrich Oehler, herausgegen anläßlich der Ausstellung
"einräumen" von der Hamburger Kunsthalle
public relation Katalog PR, Dokumentation eines Hochschulprojektes incl. CD,
Bauhaus-Universität Weimar

POINT OF SALE Plakat doppelseitig gedruckt, ca. 70 x 100cm
Katalog POINT OF SALE, ca. 300 Seiten, dt.engl., s/w + farbig, mit Texten
von Mark Terkessidis, Marius Babias, Stephan Reimertz, Michael Ahlheim
u.a., Verlag Silke Schreiber/München (erscheint 2003)

Projektinfo

WAS HAT DER PREIS MIT DER WARE ZU TUN

Hier ist vor allem von Waren die Rede, die man als Lebensmittel bezeichnen könnte.
Könnte, weil ein Teil dieser Lebensmittel, unter Berücksichtigung ihrer Herstellungsverfahren,
als das Gegenteil zu bezeichnen wären oder was haben Altöl, Pestizide, Fäkalien und
Sägemehl in Nahrungskreisläufen zu suchen?
Es geht aber nicht nur um gesunde, individuelle Ernährung und "Volksgesundheit".

Vielmehr steht auch die Fragwürdigkeit einzelner Projekte und Labels wie z.B. das Trans-Fair-Zertifikat, die Zerstörung kleinteiliger Produktionsformen durch den Einsatz Herbizid resistenter Pflanzen/Saatgutes, und die Politik der globalplayers wie Monsanto im Interesse der
Ausstellung.

Zum Einkaufen gehören schliesslich die Einkaufsbedingungen. Kurz nach Übernahme der ehemaligen DDR, entsprach die Versorgungssituation Ostdeutschlands nicht dem westlichem Standard.

Es sind zwar keine Fälle kollektiver Unterernährung öffentlich geworden,
aber immerhin war die Verheissung des westlichen Lebensstils neben sex, drugs & rock´n roll auch geprägt von genügend Bananen, ordentlichem Kaffee und anderen Errungenschaften. Da die Grösse der Konsumläden in der ehemaligen DDR nicht ausreichend zur Ausbreitung des nun den Markt überschwemmenden Warensortiments war, kamen pfiffige Geschäftsleute auf die Idee, Supermärkte in Zelten unterzubringen, direkt in den Städten oder auch auf der grünen Wiese und die Bundeswehr planierte schnell die Plätze und goss den heissen Asphalt neben die Wildbäche, damit die Schlecker-Transporter nicht im Matsch vesanken und der Abtransport der Waren gewährleistet war. Diese logistische
Unterstützung war im Sinne des Solidarpaktes ganz umsonst.

Dieses Zeltshopping ist der ästhetische Rahmen und Ausgangspunkt der Ausstellung. In die Quartier 21-Mall wird ein Teil eines Lebensmittelzeltes installiert, in dem die hier beschriebenen
Fragestellungen materialisiert werden.
WAS HAT DER PREIS MIT DER WARE ZU TUN wird in einfache Materialdiagramme umgesetzt.

Tonnen von Weisszucker werden neben Milligrammeinheiten von selbstverständlich
fair und biologisch gehandeltem und angebautem Rohrzucker aufgeschichtet, aber nicht um der Binsenwahrheit von Angebot und Nachfrage auf den Grund zu gehen, sondern, um zu checken, für wieviel Geld du wieviel Ware bekommst. Also wird das proportionale Verhältnis etwas ausgewogener sein als Milligramm/Tonne, es werden auch noch andere Produkte als Zucker eingesetzt werden, um den Dreisatz zum Einsatz kommen zu lassen.
Weitere Shopping-Formen werden hinsichtlich ihrer Anbindung an das Warensortiment untersucht. Warum sehen Ökoläden alle mehr oder weniger gleich aus, was soll diese Bio-Esoterik, der selbstauferlegte Labelzwang hinsichtlich der Gestaltung von Bio-Läden, selbst bei den sogenannten Bio-Supermärkten. Warum gibt es so wenige Anbieter und Grosshändler, die das ökologische Warensortiment dominieren.

Sind das neue Abhängigkeitsstrukturen
zwischen Produzenten der "dritten Welt" und ihren versierten Bio-Managern
mit BWL-Schein in der Tasche und dem Four Wheels Drives vor der Tür für unwegsames,
urbanes Clubgelände vor der Haustür sowie für Touren ins bergige Trans-Fair-Land?
Wie kann man eigentlich Produkte mit Sojaanteil als gentechnikfrei labeln wenn klar ist, dass, im Falle einer unzureichenden ökolgischen Produktion, vom Weltmarkt dazu gekauft wird? Wie siehts aus mit dem Retro-Design einiger Öko-Verpackungen, die pausbäckige blonde Mädels und Buben zeigen im Stil der BDM-Ästhetik? Alles Zufall oder die Einlösung einer endgültigigen Naturalisierung aller Dinge und Codierung des Körpers zur letzten Instanz eines vitamingerechten Fitnesslevels, schliesslich ist doch jeder seines Glückes Schmied, da kontrollieren wir uns mal lieber selber mit kontrolliert biologischen Produkten.

Aber dennoch:
Ist es so, dass wir tatsächlich in unseren Kaufentscheidungen die letzten Potentiale eines kritischen Handlungsspielraums sehen müssen, eines aktiv/passiv agierenden Subjekts und ist Kaufen nicht grundsätzlich politisch so wie Kunst eben auch?

Muss und kann es kritisch repolitisiert werden und welche Formen der Agitation kennen wir, was ist neu und was ist nötig?
Auf der Grundlage eines Geschäftsberichtes über das von 1998-99 durchgeführte Projekt
POINT OF SALE erscheint im Silke Schreiber -Verlag, München, der Katalog POINT OF
SALE /Business-Report( ca. 240 S., s/w & farbe, dt./engl., mit Texten von M. Babias, M.
Terkessidis, M. Ahlheim, W. Zinggl u. a.)

Dokumentation

in Arbeit

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