Paula Strunden
I body, you body, we body?
Illustration, 2022
„Rhetorical Bodies“ erforscht die Auswirkungen des Sehens, Berührens und Bewegens des eigenen Körpers in der virtuellen Realität (VR). Während VR oft als ein Medium verstanden wird, in dem man seinem Körper entfliehen oder hinter sich lassen kann, lädt diese Reihe von fortlaufenden und kollaborativen Experimenten zwei Menschen dazu ein, ihre Körper einzubringen und sich virtuell durch Gesten, Bewegungen und Spiel zu begegnen. Auf diese Weise wird gezeigt, wie Technologie Entfernungen von vielen Kilometern auf bloße Pixel reduziert und dabei neue Formen hybrider, oft paradoxer Intimität ermöglicht.
Beim Betreten dieses vernetzten, standortgebunden VR-Szenarios wird Ihre körperliche Aktivität der VR hinzugefügt und für alle anderen in Echtzeit sichtbar gemacht. Die zusätzliche Erfassung Ihrer Hände durch Leap Motion-Kameras und das Tracking Ihrer Füße, Hüften und Arme ermöglichen es Ihnen, die konstante Neuerschließung des Raums zwischen Ihren Körpern oder Körperteilen zu erfahren. Diese sich verändernde Dynamik der Kräfte löst allmählich die binäre Trennung zwischen dem Tatsächlichen und dem Virtuellen, zwischen Realität und Imagination auf und ermöglicht es Ihnen, ein flüchtiges Gefühl der Präsenz in mehreren Körpern gleichzeitig zu erleben.
Das intime Gefühl, in den Körper des anderen einzutreten oder die virtuellen Hände des anderen zu berühren, löst die paradoxe Erfahrung aus, zu fühlen, ohne zu fühlen; zu spüren, ohne die Empfindung verstehen zu können. Diese unglaublichen Interaktionen lassen die Grenzen des physischen Körpers schwinden und die Wahrnehmung zerrinnen, da alles Teil des Körpers wird oder der Körper Teil von allem wird. Anstatt das Physische im Virtuellen zu erleben, ermöglicht es diese VR-Installation das virtuelle Selbst physisch zu erleben und zu inszenieren – mit und durch den eigenen Körper. Man kann erleben, dass man gleichzeitig „du“ und „ich“ ist – nicht als statische Mitte, sondern als fließende und dynamische Verbindung zwischen den Bereichen.
Dieses Projekt wird im Rahmen des Begleitprogramms von „No Dancing Allowed“ vorgestellt. Paula Strundens Arbeit wird zeitgleich im MU in Eindhoven und im frei_raum Q21 exhibition space gezeigt. Informationen zu den Veranstaltungsterminen entnehmen Sie bitte unserer Webseite und unseren Social Media Kanälen. Die kollaborative standortbezogene VR-Erfahrung „Rhetorical Bodies“ ist Teil eines Projekts, das von der Europäischen Union im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 unter „Marie-Skłodowska-Curie grant agreement No 860413“ gefördert wurde.
‘Rhetorical Bodies’ explores the effects of seeing, touching and moving your material body within virtual reality. While VR is often understood as a medium to escape or leave your body behind, this series of ongoing and collaborative experiments invites two people to engage their bodies and meet virtually through gestures, motions and play. In doing so, showcasing how technology reduces distances from many kilometres to mere pixels apart, facilitating new forms of hybrid, often paradoxical intimacy in the process.
As you enter this networked, location-based VR experience - each participant’s physical activities are augmented and made visible to one other in real-time. The additional capturing of your hands through Leap Motion cameras and tracking of your feet, hips and arms allows you to experience the constant renegotiation of space in between your bodies or body parts. This shifting dynamic of forces gradually dissolves the binary division between the actual and the virtual, between reality and imagination - enabling you to experience a fleeting sense of presence in multiple bodies at once.
The intimate sensation of stepping into each other’s bodies or touching each other’s virtual hands triggers a paradoxical experience of feeling without feeling; sensing without being able to understand the sensation. These impossible interactions melt the boundaries of the physical body, liquifying perception as everything becomes part of the body or the body becomes part of everything. Instead of experiencing the physical within the virtual, this VR installation allows you to experience and enact your virtual selves physically – with and through your body. One can experience being “you” and “me” simultaneously – not as a static middle, but a fluid and dynamic link between the realms.
This project will be presented as part of the No Dancing Allowed public program. At the same time Strunden’s work will be experienced at MU in Eindhoven and at the gallery here in Vienna. For dates of the presentation please check our web page and social media.
The collaborative location-based VR experience 'Rhetorical Bodies' is part of a project that has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation program under the Marie Skłodowska- Curie grant agreement No 860413.