Selma Banich
Bereich: Kunst & Aktivismus
Key Facts
Nationalität
KroatienBereich
Kunst & AktivismusWohnort
ZagrebEmpfehlende Institution
tranzit.org/ERSTE STIFTUNGZeitraum
Juli 2025 - August 2025Selma Banich (geb. 1979, Jugoslawien) ist eine Künstlerin, Aktivistin und Organisatorin. Ihre Arbeit entfaltet sich an der Schnittstelle von Kunst, politischer Aktion und transnationaler Solidarität und gründet auf anarchistischem, feministischem und dekolonialem Denken und Handeln. Verwurzelt in explorativen, prozessgesteuerten und gemeinschaftlichen Methoden, ist Selmas künstlerische Praxis sowohl kontextabhängig als auch kollaborativ - entwickelt mit Künstler:innen, Kurator:innen, Gemeinschaften und Basisbewegungen in verschiedenen Regionen. Sie engagiert sich stark für feministische, antifaschistische, migrantische und Arbeiterkämpfe und trägt aktiv zu lokalen und transnationalen Solidaritätsinitiativen bei, darunter Zagreb Solidarity City, Solidarityline Balkans und For "BREAD.“ Banich hat mehrere Stipendien und Auszeichnungen erhalten.
Website: selmabanich.org
Instagram: @selmabanich
Während ihrer Residency im MQ setzt sich Selma Banich kritisch mit den historischen, sozialen und ökologischen Narrativen rund um den Indigo-Farbstoff auseinander und vertieft damit ihre laufende Forschung zu dessen komplexem und gewaltvollem globalem Erbe.
Durch das Experimentieren mit Färbe-, Quilt- und Tuftingtechniken untersucht sie die Materialität von Indigo im Zusammenspiel mit Widerstandspoesie feministischer und dekolonialer Autor:innen. Dieser interdisziplinäre Ansatz ermöglicht eine politisierte Auseinandersetzung mit dem Farbstoff und dessen Verflechtungen mit kolonialer Ausbeutung, Zwangsarbeit und ökologischer Zerstörung – und verfolgt, wie diese Geschichten bis in die Gegenwart fortwirken.
Banich will neue Werkzeuge und Methoden entwickeln und damit die politische wie auch künstlerische Recherche vertiefen.
Im Austausch mit der Wiener Kulturlandschaft und anderen Residenzteilnehmenden möchte sie kontextübergreifend solidarisieren und zu einer gemeinsamen künstlerischen Sprache des Widerstands, der Erinnerung und der Fürsorge beitragen.
Das entstehende Werk rückt das Textil als Ort des Widerstands, der Sorge und der kollektiven Vorstellungskraft in den Mittelpunkt.