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MQ Artist-in-Residence Naomi van Niekerk: The free space inside

16.08.2024 bis 27.09.2024 - ASIFAKEIL, MQ Schauräume
Veranstalter: MQ Kulturmieter:innen

MQ Artist-in-Residence Naomi van Niekerk: The free space inside

FREIER EINTRITT, KUNST, FILM & DIGITALE KULTUR


MQ Artist-in-Residence Naomi van Niekerk
The free space inside
16.08. – 27.09.2024
ASIFAKEIL | MQ Schauräume | Eintritt frei
Präsentation & Filmscreening: Fr 23.08.2024, 19.30h | MQ Raum D

In einem kleinen dunklen Raum bellt ein Hund, ein Glas fällt um und ein Vogel landet auf einem Stacheldrahtzaun. Hinter einem Vorhang, der nur von der Kamera beobachtet wird, entstehen auf einem Animationstisch Gedankenschichten in Schwarz-Weiß. Dies ist die private Bühne der Animationsfilmerin, ein abgeschiedener Raum, in dem Bewegung und Zeit frei manipuliert werden.
Die gezeigten Filme wurden mit feinem schwarzen Sand hergestellt, der auf einem Leuchttisch mit Fingern, Pinseln und Stachelschweinnadeln fotografiert wurde. Am Freitag 23.08., 19.30h stellt die aktuelle MQ Artist-in-Residence Naomi van Niekerk ihre Ausstellung und eine Auswahl ihrer Filme im MQ Raum D persönlich vor.

Naomi van Niekerk (geb. 1984 in Südafrika) ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die in den Bereichen Film, Theater, Installation und Drucktechniken arbeitet. Sie hat einen BA in Dramatischer Kunst von der University of Witwatersrand in Johannesburg und ein Diplom in der Kunst des Puppenspiels von der École Nationale Supérieure des Arts de la Marionnette in Frankreich.
Im Mittelpunkt von Van Niekerks Arbeitsweise steht der Akt der Kollaboration. Bisher hat sie im Bereich des objektbasierten Theaters, der Druckgrafik und der Performance gearbeitet, immer in einer interdisziplinären und forschenden Weise. In diesem Sinne arbeitet Van Niekerk mit Tänzer:innen, Musiker:innen und Theatermacher:innen zusammen, um interdisziplinäre Performances zu entwickeln, die Animation, Live-Zeichnung, Bewegung und Musik miteinander verbinden.
Im Fokus von Van Niekerks Praxis steht die visuelle Interpretation von poetischen und narrativen Texten, und genau hier treffen ihre vielfältigen Arbeitsweisen aufeinander.
Van Niekerks Umgang mit der Druckerpresse, beispielsweise ähnelt der Art und Weise, wie es Fotograf:innen tun - er identifiziert, isoliert und erfasst/dokumentiert Eindrücke eines bestimmten Bildes oder Moments und reproduziert sie in physischer Form. In ähnlicher Weise ist die Überarbeitung von Bildern in Form von Radierungen und Linolschnitten ein Versuch, die inhärenten theatralischen oder filmischen Qualitäten eines einzelnen Bildes hervorzuheben, seine unterschiedliche Textur und Taktilität zu evozieren.
Van Niekerk arbeitet auf diese Weise sowohl visuell als auch temporär und erschafft eine Reihe von vielschichtigen erzählerischen Bildern. Ihr Bestreben, textuelle Erzählungen in eine greifbare Form zu überführen, brachte sie zur Animation mit Sand.
Van Niekerks Interesse an der Verlangsamung und Zersetzung von Bewegungen geht auf ihre Ausbildung als Puppenspielerin zurück. Das Üben von Bewegungslosigkeit, während sie auf Mikroimpulse reagiert, und der Prozess der Belebung des unbelebten Anderen durch Berührung prägen weiterhin ihre Arbeit mit Stop-Motion-Animation.
In jüngerer Zeit nutzt sie die Kombination von Sand und Stop-Motion-Animation, um poetischen Bildern eine materielle Form zu verleihen - die Wildheit eines bellenden Hundes, die einsame Prozession einer jungen Frau durch die Stadt, die aufkeimende Spannung eines vorbeifahrenden Autos. Dies verleiht dem Bild eine gewisse Taktilität, die es ermöglicht, die Präsenz der Künstlerin im Material festzuhalten und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass jedes Bild mit einer eigenständigen erzählerischen Qualität lebt.
Neben der Sandanimation bedient sich van Niekerk auch der Kratzanimation, bei der die Schichten des 35-mm-Films mit der Hand eingekratzt werden. Diese Technik der Stop-Motion-Animation, die ebenso behutsam und bewusst eingesetzt wird wie ihre Arbeit mit Sand, ermöglicht eine physische Darstellung der Zeit im Bild. Die Arbeit mit dem Medium Film ermöglicht es ihr die visuelle Erzählung in ihrer ganzen Körperlichkeit und Vergänglichkeit zu erfassen.

Naomi van Niekerk im Gespräch mit Stefan Stratil

ASIFAKEIL

Öffnungszeiten

Mo-So:10-22h

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