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Wiener Festwochen 2010: Die Kontrakte des Kaufmanns. Eine Wirtschaftskomödie

17.06.2010 bis 20.06.2010

Wiener Festwochen 2010: Die Kontrakte des Kaufmanns. Eine Wirtschaftskomödie

TANZ/PERFORMANCE/MUSIK


Wiener Festwochen 2010: Die Kontrakte des Kaufmanns. Eine Wirtschaftskomödie Wiener Festwochen 2010: Die Kontrakte des Kaufmanns. Eine Wirtschaftskomödie

Wiener Festwochen 2010: Die Kontrakte des Kaufmanns. Eine Wirtschaftskomödie
Elfriede Jelinek / Nicolas Stemann

Datum: 17.06. bis 20.06., 19.30h
Ort: HALLE E+G / HALLE E

Ein Schauspiel / Köln, Hamburg / ÖSTERREICH-PREMIERE
Von Elfriede Jelinek

Elfriede Jelinek schrieb hellsichtig ihre hochaktuelle Farce des Wirtschaftsdebakels, noch bevor die Lehman-Pleite in den Nachrichten angekommen war. Wie immer führt sie sprachmaßlos und lustvoll die Krise als deren ideologische Sprechweisen vor. Nicolas Stemann macht aus der Textüberforderung mit sieben Schauspielern, drei Musikern, Live- Kamera und sich selber eine höchst virtuos unterhaltsame und unangestrengte Performance.

Anlass für Elfriede Jelineks Wirtschaftskomödie waren zwei Wiener Finanzskandale: Die Gewerkschaftsbank BAWAG hatte sich mit Arbeiterpensionen verspekuliert und die Meinl-Bank hatte unter Beteiligung eines Ex-Finanzministers das Geld ihrer Anleger in Offshore-Zertifikaten versickern lassen. So schrieb Jelinek hellsichtig ihre hochaktuelle Farce des Wirtschaftsdebakels, noch bevor die Lehman-Pleite in den Nachrichten angekommen war. Wie immer führt sie sprachmaßlos und lustvoll die Krise als deren ideologische Sprechweisen vor. Wie in der antiken Tragödie gibt es einen lamentierenden Chor der ruinierten Kleinanleger und Chöre der Chefetagen, unterschiedliche Positionen der gleichen Markt-Ideologie. Der von Jelinek bearbeitete Wirtschaftsjargon dringt in seinem Aberwitz auf uns ein, als würde das Kapital selber sprechen. „Geld muss frei sein. Es ist jetzt auf einer schönen Insel." Im letzten Teil meldet sich das Leben zu Wort als Opfer und als Mörder. Das Kapital kann sich jetzt in Ruhe verwirklichen, weil die Kleinen nicht mehr dabei sind und weil die Opfer abgeschafft werden.

Nicolas Stemann macht aus der Textüberforderung mit sieben Schauspielern, drei Musikern, Live-Kamera und sich selber eine höchst virtuos unterhaltsame und unangestrengte Performance, die das Kölner Publikum bei der Uraufführung nach drei Stunden zu Standing Ovations aufspringen ließ. Für die erste Aufführung dieses Stückes in Österreich werden die in Köln und Hamburg reduzierten Wien-Bezüge wieder herausgearbeitet.

copyright:
© David Baltzer

 

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