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Florentina Pakosta

21.01.2011 bis 18.04.2011

Florentina Pakosta

KUNST


Florentina Pakosta Florentina Pakosta

Florentina Pakosta
Kritisch-Feministisch-(Sur-)Real

Datum: 21.01. bis 18.04.
Ort: LEOPOLD MUSEUM

Die erste Ausstellung des LEOPOLD MUSEUM im Jahr 2011 ist der österreichischen Künstlerin Florentina Pakosta gewidmet. Die Schau wird mit rund 150 Arbeiten einen umfassenden Überblick über das bisherige Schaffen dieser herausragenden zeitgenössischen Künstlerin vermitteln. Die Ausstellung wurde noch von Professor Dr. Rudolf Leopold persönlich initiiert. Rudolf Leopold, der im Juni des heurigen Jahres so jäh aus dem Leben gerissen wurde, schätzte die Malerin und Grafikerin Florentina Pakosta sehr. 

Ausgangspunkt für Pakostas Werk ist ein sozialkritischer Realismus. Schon in den späten 1950er Jahren setzte sich Florentina Pakosta in Bleistiftzeichnungen und Tuscharbeiten mit anonymen Charaktertypen auseinander, denen sie im Gasthaus, auf der Straße oder auf Bahnhöfen begegnete.

Parallel dazu experimentierte sie mit kubistischen Formen. In der Folge reduzierte sie die Menschendarstellungen auf psychologisierende, stereotype Charaktere, die zuweilen zu Karikaturen verfremdet wurden oder ins Monströse umkippten. In surrealistischer Manier verdoppeln sich Körper- und Gesichtsteile, wachsen aus Köpfen Metallwerkzeuge und bewaffnen sich Personen mit merkwürdigen, gefährlich wirkenden Attributen. Ihre oft ironisch-kritischen Figurendarstellungen lieferten auch einen wichtigen Beitrag zur Feminismus-Debatte. 

Ab den 1970er Jahren entstanden die berühmten monumentalen Charakterköpfe, mit denen Florentina Pakosta große Bekanntheit erlangen sollte. Diese Arbeiten sind durch die grafische Technik des Kupferstiches inspiriert und bewältigen in erstaunlicher Weise die zum Teil überdimensionalen Bildformate. In der Gefühlskälte der Dargestellten staut sich ein bedrohliches Maß an Aggressivität auf, das sich in Grimassen entlädt, die zuweilen an die berühmten Charakterköpfe des Barockbildhauers Franz Xaver Messerschmidt erinnern. 

Gleichschaltung und Fremdbestimmung sind die bestimmenden Themen von Florentina Pakostas Arbeiten der 1980er Jahre. Bilder von dicht gedrängten Menschenmassen, in denen eine Tendenz zu Stereometrie und Motivwiederholung deutlich zum Tragen kommt, vermitteln einen beklemmenden Eindruck. Das Phänomen „Masse und Macht" erfährt hier eine eindrucksvolle Visualisierung. 

Im Jahr 1989, dem historischen Wendejahr für Europa, zeichnete sich auch für Pakosta eine stilistische Neuorientierung ab. Relativ abrupt wechselte sie in das Genre der Konkreten Kunst. In diesen neuen Werken moduliert Florentina Pakosta seither konsequent konstruktivistische Struktur- und Farbkompositionen. Schräge, verschränkte Linien wirken wie gefrorene Bewegungsabläufe, die sich visuell ins Unendliche fortsetzen. Auf Grund der Beschränkung auf jeweils drei Farben nennt Pakosta ihre konkreten Arbeiten auch die „Trikoloren Bildern". 

Die 1933 in Wien geborene Künstlerin ist heute in allen wichtigen Ausstellungen und Publikationen zur jüngeren österreichischen Kunst vertreten.

Lesung: Krähentanz: Die Schauspielerin, Regisseurin und Autorin Anna Hauer liest ausgewählte Texte von Florentina Pakosta, Do 24.03., 19h

Genie, Kunst & Identität
Lebensentwürfe und Strategien bildender Künstlerinnen
Datum: Do 31.03., 19h
Die Kulturpsychologin und Kunsttheoretikerin Michi Ebner präsentiert ihr neues Buch mit Portraits der Künstlerinnen Lore Heuermann, Johanna Kandl, Brigitte Kowanz, Friedl Kubelka, Florentina Pakosta, Eva Schlegel und Barbara G. Wochner und diskutiert das Thema gemeinsam mit Florentina Pakosta.

www.leopoldmuseum.org

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