03.03.2005 bis 06.03.2005
Tricky Women 05
FILM & DIGITALE KULTUR
Frauen-Animationsfilmfestival „Tricky Women“ geht mit Lassnig- Retrospektive in die dritte Runde
Mit Tricky Women 2005 steht vom 3. bis 6. März im Wiener Top Kino bereits zum dritten Mal das internationale Trickfilmschaffen von Frauen im Vordergrund. In 111 Filmen aus 20 Ländern präsentiert das seit seinem Erfolg 2001 alle zwei Jahre stattfindende europaweit erste und einzige Frauen-Animationsfilmfestival wieder frische Impulse aus dem breiten Spektrum der Trickfilm-Erlebniswelt: von der beißenden Satire zum schrägen Kultcomix, vom experimentellen Computerdesign zur raffinierten Knetanimation.
In einer umfassenden Retrospektive würdigt Tricky Women dabei die Grande Dame des Österreichischen Trickfilms, Maria Lassnig. Zu sehen ist eine ebenso rare wie beeindruckende Werkschau der 1919 in Kappel/Kärnten geborenen bildenden Künstlerin und Staatspreisträgerin, die nach Aufenthalten in Paris und New York 1982 die erste Trickfilmklasse an der Universität für Angewandte Kunst gründete.
Vier Tage volles Programm
Herzstück von Tricky Women 2005, das an vier Tagen großteils österreichische Erstaufführungen präsentiert, bleibt der international ausgeschriebene Wettbewerb. Aus 45 Beiträgen wählt eine renommierte Fachjury – darunter die britische Animationskünstlerin Ruth Lingford, die Direktorin des Anima Festival Brüssel, Doris Cleven und die Künstlerin Brigitte Vasicek der Kunstuniversität Linz – die diesjährigen Festival-Preisträgerinnen für die Tricky Woman Awards aus. Zu vergeben sind der Tricky Women Preis der Stadt Wien (dotiert mit € 3.650,-), ein dreimonatiges Artist in Residence-Stipendium im quartier21 des MuseumsQuartiers und ein Publikumspreis.
Von Doris Cleven ausgewählte Filme des Anima Festival Brüssel sind zudem gemeinsam mit anderen außergewöhnlichen Arbeiten in der Leiste Festival Specials
zu sehen.
Ein Länderfokus 2005 gilt diesmal dem internationalen „Trickfilmstar“ Großbritannien: Glanzstücke der „British Animation Awards“ und des Royal College of Art, London, werden präsentiert. Mit dem „Newcomer“ Kroatien, das vor allem mit experimenteller Animation punktet, setzt Tricky Women die Auseinandersetzung mit den Ländern des osteuropäischen Raums fort.
Eine Projektpräsentation von Brigitte Vasicek und Gabriele Kepplinger widmet sich mit „meatspace“ einer sogenannten „virtual reality job agency“ (http://meatspace.stwst.at/). Vorträge und Diskussionen, so etwa mit Ruth Lingford über „Animating the Unconscious“, eine Verquickung kreativer Aspekte der Animation mit der Psychoanalyse oder mit Gabriele Jutz, die unter dem Titel „Scratchy Women“ der Bedeutung von „handmade films“ für das Filmschaffen von Frauen praktische Beispiele zu Skratch-Techniken folgen lässt, runden das Programm ab.
Tricky Women ist eine Veranstaltung von Culture2Culture. Die Veranstalterin mit Sitz im Wiener MuseumsQuartier veranstaltet seit 1991 wissenschaftliche und interdisziplinäre Events mit dem Schwerpunkt Frauen, Film & Video.
Ein „Best of Tricky Women 05“ tourt im Anschluß an das Festival durch österreichische und europäische Städte.