05.11.2004 bis 05.02.2005
Africa Screams
Horror als Subgenre des Fantastischen hat keine klar definierbaren Grenzen, und doch zieht sich die Schreckensproduktion geradezu leitmotivisch durch die verschiedensten Kulturen und Epochen. Von den einen als Tabubruch und Kulturkritik gefeiert, von den anderen als Quelle zivilisatorischer Entgleisungen gebrandmarkt, hat das Thema durch den Siegeszug der Videotechnologie einen neuen Boom erlebt. Africa Screams unternimmt einen Streifzug durch die hybriden Mythologien Afrikas, auf den Spuren des Bösen und des Ekels, des Hässlichen und der Angst, die sich in immer fantastischeren Bildern und Erzählungen Bahn brechen und damit auch die Schattenseite der Moderne in den Blick nehmen: die Expansion der okkulten Ökonomien, den Neokannibalismus, das Hexerei- und Zombiewesen.
Africa Screams, eine Koproduktion mit dem Iwalewa-Haus Bayreuth und dem Münchner Stadtmuseum, entwickelt eine Kunst- und Kulturgeschichte des Schreckens in den verschiedensten Medien und Künsten: vom Ritual und Maskenwesen über den Horrorfilm bis hin zur Auseinandersetzung der zeitgenössischen Kunst mit dem Bösen. Die Kunsthalle Wien gibt mit der Ausstellung einen Hinweis auf weitere zeitgenössische Szenen außerhalb des Blickwinkels internationaler Kunstbetriebe.
Kuratoren: Thomas Mießgang, Tobias Wendl