20.05.2004 bis 23.05.2004
Terrorizm - Terrorismus / Wiener Festwochen
Ein Tag voller Überraschungen: Ein Dienstreisender muss wegen einer Bombendrohung am Flughafen umkehren. Zu Hause überrascht er seine Frau mit ihrem Liebhaber im Bett. Als er sich ins Büro flüchtet, ist er dort ebenfalls nicht willkommen. Auch die Chefsekretärin sucht nämlich nach einem Ventil für ihre aufgestauten Aggressionen und traktiert am Abend ihren Nachwuchs. Die wiederum terrorisieren aus Rache am nächsten Morgen ihre Lehrerin ... Das namenlose Personal zorniger kleiner Leute dreht sich immer schneller im irrwitzigen Reigen seiner Wut, bis sich der Teufelskreis der Aggression zusammenzurrt.
Auf dem Höhepunkt der Diskussion um Terrorismusbekämpfung in Russland wartete das Stück des Jekaterinburger Autorenduos Wladimir und Oleg Presnjakow mit einer erstaunlichen These auf: Sprengstoff und Geiseln in den Händen von Extremisten sind nur eine Art von Terrorismus. Wie unter einem Vergrößerungsglas wird der Blick in den Mikrokosmos des Privaten auf die dynamischen Entwicklungsgesetze von individueller Aggression in einer von Gewalt erschütterten Gesellschaft freigelegt.
Mit der Erfolgsinszenierung des Moskauer Tschechow-Künstlertheaters wird erstmalig eine Arbeit des jungen Regisseurs Kirill Serebrennikow in Wien zu sehen sein