Natalia Papaeva
Yokhor
Video, 11 min, 2018
In ihrer Videoarbeit „Yokhor“ (2018) stellt Natalia Papaeva auf authentische Weise die Erfahrung von Verlust dar. Die Arbeit dokumentiert wie Papaeva mit dem Verlust ihrer ursprünglichen burjatischen (sibirischen) Herkunftssprache umzugehen versucht. Die Klangstruktur ist eine subtile Aufforderung zu tanzen – das Klangmuster erinnert an Bassrhythmen und wird zu einer lautstarken Antritts- /Abschiedsrede an Sie, und kann als Einführung oder Zusammenfassung der gesamten Verluste, die die Künstler:innen dieser Ausstellung erfahren haben, gesehen werden. Burjat ist eine von 2600 indigenen Sprachen, die vom Verschwinden bedroht sind. In ihrer Performance singt sie wiederholt die einzigen zwei Sätze, an die sie sich erinnern kann, in einer eindrucksvollen Darstellung von Trauer um den Verlust des sprachlichen Erbes. Während sie die letzten verbliebenen Worte ihrer entschwindenden Muttersprache in Erinnerung ruft, verkörpert ihr gutturaler Protest das menschliche Verlangen, an einem universellen Bewegungsgedächtnis teilzuhaben, das durch Rhythmus, freie Räume, Sprache und den kollektiven Körper getriggert wird.
Through Natalia Papaeva's video work, Yokhor, 2018 - she authentically performs a tension of absence. The piece documents Papaeva coming to terms with the loss of her native Buryat (Siberian) language. Its sonic texture is a subtle invitation to dance - its pattern evokes bass rhythms, becoming a booming entrance/exit speech either introducing you to or summarising the shared losses experienced by artists throughout the exhibition. Buryat is one of 2600 indigenous languages to disappear. In her performance, she repeatedly sings the only two sentences she can remember in a powerful display of mourning oral heritage. As she recalls the last remnants of her disappearing mother tongue, her guttural protest embodies the human desire to participate in the universal muscle memory triggered by rhythm, free spaces, speech and the collective body.