Alex Lebus
Bereich: Bildende Kunst
Key Facts
Nationalität
DeutschlandBereich
Bildende KunstWohnort
BerlinEmpfehlende Institution
Typopassage WienZeitraum
August 2019 - August 20191980 geboren in Magdeburg/Germany
 lebt und arbeitet in Berlin
Alex Lebus hat ihr künstlerisches Hauptthema schon lange gefunden.
Dies ist keinesfalls der Spiegel, wie auf den ersten Blick zu vermuten wäre, da er von der Künstlerin so häufig als bildnerisches Material genutzt wird. Die Spiegelungen sind jedoch kein Selbstzweck, sondern dienen ihr nur als Mittel zum Zweck, um eine dahinterliegende Fragestellung ästhetisch – quasi glasklar – zu formulieren. Im Kern geht es ihr jedoch um das große Thema der Inversion, der Umkehrung. Es ist die Lust am Widerspruch, an der Verkehrung der Dinge, an Ambivalenzen und ihrer Enttarnung, die Alex Lebus umtreibt. Dass sie dafür Spiegel verwendet, liegt nahe.
Deren doppelgesichtiges Wesen gaukelt uns vor, sie würden objektiv und in Echtzeit reflektieren, was vor ihnen sei. Dienen sie nicht aus diesen Gründen der Selbsterkenntnis und kritischen Selbstbetrachtung? Hinterrücks vertauschen Spiegel jedoch die Seiten, sodass sie das Gespiegelte bis zur Unkenntlichkeit verfremden können. Wir Menschen merken dies kaum, da unser Körper vergleichsweise symmetrisch angelegt ist – aber schon bei der Spiegelschrift sind wir aufgeschmissen. Was sind Spiegel doch für geheimnisvolle und dialektische Werkzeuge! Sie verbreiten gerade da machtvoll und glänzend Falschheiten, wo wir Wahrheiten suchen.
Carolin Quermann
2000–2004
 Studium Interface-/Industriedesign Hochschule Magdeburg/Stendal
2006–2012
 Studium Freie Kunst HfBK Dresden
2012–2014
 Meisterschülerin bei Professor Eberhard Bosslet und Professor Pavel Büchler
Stipendien / Preise
2019
 Austauschstipendium des Künstlerhauses Lukas in der KKV Monumental Malmö/Schweden,
 gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern
 Artist in Residence, Q21 Museumsquartier, Wien, Österreich
2016
 Arbeitsstipendium Else-Heiliger-Fonds, Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin
2015
 Ehrendiplom der Jutta Cuny-Franz Foundation
2014
 Leonardo Scholarship, Manchester
 Artist in Residence Axel Springer Plug and Play Accelerator, Berlin
2013–2014
 Hegenbarth Stipendium im Rahmen des Deutschlandstipendiums, Dresden
2012–2013
 Austauschstipendium Schools of Art, Manchester/UK
Buchbeiträge:
2019 INDEX Klasse Bosslet 1997-2019,
 ISBN 978-3-00-060615-1
2019 Bärenzwinger Berlin - Spuren, Architekturen, Projektionen,
 ISBN 978-3-7356-0563-4, Kerber Verlag
2014 Geradezu momentan. 250 Jahre Kunstakademie Dresden, Dietmar Rübel,
 Matthias Flügge & Susanne Greinke (Hrsg.), Nürnberg: Verlag für moderne
 Kunst 2014. 128 Seiten mit 85 Abbildungen, ISBN 978-3-86984-095-6
2013 Haut. Oberfläche unter Spannung, Ausstellungskatalog, Aufl. 500 Stk., Hrsg.
 HfBK Dresden in Zusammenarbeit mit Dr. Jule Reuter, extra verlag,
 ISBN 978-3-938370-51-3
Ausstellungen Auswahl
2019
 KUNST AM BAU, Künstlerisches Orientierungssystem, galerie weisser elefant, Berlin
 HAUS ARBEIT, Galerie Bernau, Bernau bei Berlin
 SPIEGELUNGEN, Galerie Nosbaum Reding, Luxembourg
 OSTRALE BIENNALE O19, Gedenkstätte Bautzener Straße, Dresden
2018
 CHEERS, EIGEN + ART Lab, Berlin
 DIE WAND, Rheingau Founders Berlin (S)
 WAS ZU WEIT GEHT, Åplus, Berlin (S)
 SPIEGELUNGEN, alte feuerwache, Berlin
 BATAILLON D´AMOUR, Galerie Kleindienst, Leipzig
 GRABENBLICKE, Bärenzwinger, Berlin
 IDENTIKEY, Millerntor Gallery, Hamburg
 WORKS ON PAPER, Gussglashalle, Berlin
 FOCUS ON ABSTRACTION, Pavillon im Milchhof, Berlin
2017
 SPECTRUM 3, COLLAGE & MONTAGE, Galerie Eigenheim, Berlin
 ALL IN, Axel Springer Plug and Play Accelerator, Berlin
 NOBLE SURFACE, Gallery CIRCLE1, Berlin
 OPEN THE NARRATIVE, Werkschauhalle Leipzig
 PAARE & PASSANTEN, Kunstraum Potsdam
 GERADEWOHL, Toolbox, Berlin
2016
 HOW TO FIND TRUE LOVE AND HAPPINESS IN THE PRESENT DAY, Bikini, Berlin
 MAG (Minimal Art Gallery) | HOME, REDBASE Foundation Yogyakarta.
 TALK#12, mit Tim Holland, Black Box der GfZK, Leipzig
 ACH, DIE SIND JA HEUTE ALLE SO UNPOLITISCH., Salon Dahlmann, Berlin
 PING PONG BASEL, M54, Basel
 OSTRALE WEHT ODER, Wroclaw
 IF I AM CURIOUS, I CAN ONLY GET BETTER, Kreuzberg Pavillon, Berlin
 OFFICE 152 N°3, LAGEEGAL, Berlin
2015
 BREAKING THE WAVES AND DRAWING A LINE, EIGEN + ART Lab, Berlin (S)
 NEW POSITIONS, ART COLOGNE, Koeln (S)
 S/W, Dresdner Kunstbiennale, Dresden
 OFFEN, Galerie EIGEN + ART, Berlin
 PORN PORN PORN, EIGEN + ART Lab, Berlin
 NEMSKA RABOTA, Galerie Vaska Emanouilova, Sofia
2014
 TO BE CONTINUED, EIGEN + ART Lab, Berlin
 NEW MASTERS, SO FAR, Kunsthaus Dresden, Dresden
 A PLACE CALLED HOME, STORE, Dresden (S)
 NEW VALUES AND OTHER THINGS, Axel Springer Plug and Play, Penthouse, Berlin (S)
 ALEX & NANCY, Städtische Galerie, Dresden
 AUSSER DER REIHE, Gruppenausstellung, Galerie EIGEN + ART, Leipzig
 GERADEZU MOMENTAN., Oktogon, Dresden
Design hatte durch mein Erststudium immer einen großen Einfluß auf meine künstlerische Herangehensweise, die dadurch teilweise weniger intuitiv, dafür mehr konzeptualisiert wurde. Es gab mir aber auch besondere Möglichkeiten und Werkzeuge an die Hand. Dadurch hatte ich immer das Gefühl eher zwischen diesen beiden Welten zu stehen. Recht früh im Studium begann Schrift und Symbolik immer präsenter in meinen Arbeiten zu werden. Das zieht sich bis heute durch und umfasst ungefähr die Hälfte alles bisher von mir Geschaffenen.
Letztes Jahr im Frühling 2018 begann ich für mich einen Schritt weiter zu gehen und ein Märchen zu schreiben. Dieses Mal wurde Schrift anders benutzt als bisher. Sie bewegte sich aus dem Plakativen und Symbolischen hin zu einer aus vielen Worten bestehenden Gesamtform. Die Besonderheit des Märchens ist, dass es mein eigenes Märchen ist, meine Geschichte übersetzt oder transformiert in einen phantastischen Erzählstil. Zur selben Zeit, in der das Märchen (Titel: Was zu weit geht, kommt zu nah) entstand, begann ich mit einem drei Jahre andauernden Neuwerdungsprozess. Ziel ist es jetzt diesen Prozess zu dokumentieren, indem jedes Jahr ein neues eigenes Märchen entsteht, so kann die Geschichte mitwachsen und sich verändern oder etwas ganz anderes werden. 2018 unterstrich ich den Textteil mit Abbildungen von weiblichen Skulpturen, deren Blick nie den Betrachter trifft.
 Ich möchte mein zweites Märchen schreiben, ein Jahr nach dem ersten und es einbetten in einen Bildkomplex, den es für das zweite Buch noch zu finden gilt.










