Michaela Schweiger
Bereich: Film / Video / Medienkunst
Key Facts
Nationalität
DeutschlandBereich
Film / Video / MedienkunstWohnort
Berlin (Deutschland)Empfehlende Institution
MKA MedienkunstarchivZeitraum
April 2003 - April 2003Michaela Schweiger ( mic@khm.de)
in Heidenheim/Brenz geboren. Lebt in Berlin und Köln.
Studium der Freien Kunst an der GHKassel , Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, Januar 1998 Abschluß als Meisterschülerin an der HdK Berlin Postgraduiertenstudium an der Kunsthochschule für Medien, Köln
1996-1999
Mitglied der KünstlerInnengespräche/Interflugs. Organisation von Workshops, Vorträgen und Seminaren u.a. zu den Themen: Politik und Kunst, Kunst/Kino, Gärten in der Kunst
1996
Gründungsmitglied der KünstllerInnengruppe “Stadt im Regal”
Ausstellungen:
1994
Imaginäres Hotel, Kunsthalle Elsterpark, Leipzig (K)
1995
Das Rendezvous der Freunde, Dock4, Kassel (Einzelausstellung)
USE-MEdienkunst, Bahnhof Westend,Berlin(K)
1996
Seaming, Here-Gallery, New York
Learning from Las Vegas , Röller&Ravens, Berlin (Einzelausstelllung)
Housing, 4711, KHM, Köln
1997
Parkhaus - Stadt im Regal, Parkhaus Behrendsstraße, Berlin(K)
1997... , Hochbunker Ehrenfeld, Köln (E)
Vergessene Welten - Neue Räume, Produzentengalerie, Kassel
Memorials for a new society, Vier Vitrinen vor dem Haus des Lehrers, Berlin (Einzelausstellung)
1998
WochenKlausur, Kunstamt Kreuzberg und NGBK, Berlin (K)
Sub Fiction, 3.Werkleitz Biennale, Werkleitz (K,I)
Auserirdisches und Coverversionen, heart-galerie, Mannheim (Einzelausstellung)
Monitoring , Videoinstallationen, Dokumentar- und Videofest, Kassel (K,I)
1999
Mexico-mas y mas, La Panaderia, Mexico City
With/out of space, Chinese Art Object Galerie, Los Angeles
Lokalisierung, SSK Joanna Kamm, Berlin
Interfiction, Onlineperformance, Dokumentar- und Videofest, Kassel (K,I)
2000
Wo ist Wo, HDL, Berlin
A mapmakers dream, Ausstellungsraum Schmidl&Haas, Frankfurt (Einzelausstellung)
Z 2000 - Bungalow, Akademie der Künste, Berlin (K,I)
ARK, Dilston Grove, London (K)
Reisen, Kunstmuseum, Heidenheim, (K,I) (Einzelausstellung)
2001
A mapmakers dream / cumbia, Kunsthaus Raskolnikow, Dresden(I) (Einzelausstellung)
novalog 2001, Rachel and Israel Pollack Gallery, Tel Aviv, Staatsbank, Berlin (I,K, CD-Rom)
Stipendant der Kunststiftung, Kunststiftung Baden- Württemberg, Stuttgart(I)( Einzelausstellung)
SportsCult, Apex Art, New York (K,I)
What about art?, Kunsthalle Göppingen(K)
Auf offener Strasse, Kunstraum Kreuzberg, Bethanien, Berlin (K)
2002
In welcher Haltung arbeiten Sie bevorzugt?, D/O/K/, Galerie der HGB, Leipzig
berlin - getting real, Sonderschau Kunst 2002, Internationale Messe für Gegenwartskunst Zürich
“layered histories”, Staatsbank, Berlin (K)
Mahaghoni, offspace, Wien
Vorstellung, Haus am Kleistpark, Berlin
mind the gap, plattform, Berlin (Einzelausstellung)
Vorträge:
2001
“Der chat des Mönch im worldwideweb”, Virtuelle Fakultät /Kunst im Kontext, HdK, Berlin
2002
“Asymmetrien des Verdachts - Annäherung an Konspiration” Bauhaus Universität, Weimar
“Virtuelle and analoge Orte”, HGB Leipzig, Universität Leipzig, Institut für Philosophie
Förderungen:
1998
Projektstipendium der Kommission für künstlerische und wissenschaftliche Vorhaben der HdK, Berlin
2000
Arbeitsstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
2001
Projektstipendium des Senat für kulturelle Angelegenheiten, Berlin
Projektstipendium der Werkleitz Gesellschaft
Karl Hofer Stipendium
2002
“Air-port 2002”, Residenzstipendium Forum Stadtpark, Graz
Publikationen:
Imaginäres Hotel Kunsthalle Elsterpark, Leipzig; IGBK, Bonn
USE-MEdienkunst Bahnhof Westend Berlin; Karl Hofer Gesellschaft, Berlin
Parkhaus - Stadt im Regal Parkhaus Behrendsstraße, Berlin; Senat für kulturelle Angelegenheiten, Berlin
WochenKlausur , Kunstamt Kreuzberg und NGBK, Berlin; NGBK
Sub Fiction 3.Werkleitz Biennale, Werkleitz; Werkleitz Gesellschaft, Werkleitz
Monitoring Videoinstallationen, Dokumentar- und Videofest, Kassel; Filmladen
Interfiction Onlineperformance Dokumentar- und Videofest, Kassel; Filmladen
Z 2000 - Bungalow Akademie der Künste, Berlin; Akademie der Künste, Berlin
ARK Dilston Grove, London, Kunstbrücke, Berlin
Michaela Schweiger Kunstmuseum, Heidenheim; Kunstmuseum Heidenheim
novalog 2001- new media experiences Staatsbank, Berlin, novalog, Berlin
Junge Kunst 2001 Kunststiftung Baden- Württemberg, Stuttgart
SportCult Apex Art New York; Apex Art, New York
What about art? Kunsthalle Göppingen; Kunsthalle Göppingen/Kunststiftung Baden- Württemberg, Stuttgart
Auf offener Strasse Kunstraum Kreuzberg; Kunstamt Kreuzberg, Berlin
Terror der Ökonomie, Kurt Eisner Kulturstiftung
layered histories, Ulrike Kremeier/ Verein Berliner Künstler
Im Augenblick arbeite ich an dem Projekt "multipl(a)y by(e)", das am Beispiel einer virtuellen 3D- Stadt den Einfluss von Verweis- und Repräsentationssystemen in elektronischer Medien erkundet und deren Beteiligung an der Herstellung von Realität aufzeigt.
Im Rahmen der Recherche sind die Arbeiten “ Walt Disney zeigt Johnny Colanna und Eddy Nelson die Stadt der Zukunft” (2001/2002), wie auch die Arbeit “schon siegt die fiktion über die realität, schon gibt es blut und rätsel...” (2002) entstanden sowie “mind the gap” entstanden
Kino der Kälte
Michaela Schweiger (D): „The Passenger“, Berlin, 2000, 30 min
Die Videoarbeit „The Passenger“ von Michaela Schweiger versammelt Erzählweisen verschiedener MigrantInnen über einen Film von Antonioni (Deutscher Verleihtitel: „Beruf: Reporter“). Antoninis Film erzählt darüber, wie die Veränderung eines Standpunktes, die Sichtweise auf politische Ereignisse, aber auch auf Personen und Objekte verändert.
In einem grünen Innenhof, einem also nicht ganz privaten und auch nicht ganz öffentlichen Ort, beschreiben fünf Protagonisten die Handlung des Films. In Antoninis Film wird wenig gesprochen, umso mehr werden in der Erzählung über den Film, Bilder beschrieben.
Die einzelnen Erzählungen und Beschreibungen hat Schweiger der zeitlichen Abfolge des Filmes angepasst, also angedeutet, aus Bruchstücken unterschiedlichster Blickwinkel, wieder einen linearen Erzählstrang formulieren zu können. Haben wir den Film Antoninis gesehen, erkennen wir einzelne Details, erinnern wir uns an unsere eigene Wahrnehmung des Films. Haben wir den Fim nicht gesehen, könnten wir aufgrund der sprachlichen Ausdrucksweise und vielleicht auch aufgrund der Hautfarbe der Erzählenden annehmen, dass wir den Film ohnehin anders rezipiert hätten. Wir könnten davon ausgehen, dass die kulturellen Unterschiede eben eine andere Rezeption bedingen weil eben, wie Flusser so schön sagt: jeder Mensch bedingt ist. Natürlich - das löst sich nicht ein.
Und genau darum geht es in Schweiger’s Fragestellung: wie konstruiert sich Identität jenseits der kulturellen Zuschreibung. Deswegen ist es auch nicht von Belang, wo die Erzählenden geboren sind; viele erzählen eine Geschichte, bei der wir ohnehin nie “dabei“ waren. Sekundärinformation. Wir fragen ständig unsere Speicher ab und kaum klinken wir uns in die Beschreibung eines Sprechers ein, erzählt ein anderer/eine andere weiter und wir fragen uns beispielsweise: „WELCHES AUTO!?“
Zum Schluss waren wir dabei, als über etwas intensiv gesprochen wurde. Das ist oft so. Und oft ist es so, dass nachher angenommen wird: dabei gewesen zu sein. In „The Passenger“ von Michaela Schweiger sind und bleiben wir die Passanten, die wir immer sind.